Weiterentwicklung der Eingliederungshilfeleistungen im Bereich Arbeit und Beschäftigung. Wissenschaftliche und fachliche Begleitung der Konzeptionsentwicklung in einer Arbeitsgruppe zentraler Akteuere Baden-Württembergs

  • Forschende Person(en): Prof. Dr. Gregor Renner; Stefanie Schmidt
  • Institution(en)/Hochschule(n): Katholische Hochschule Freiburg
  • Finanzierung: KVJS Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg
  • Projektlaufzeit: 2015 – 2017

Menschen mit schwerer Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf bekommen oft weder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt noch in einer „Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)“ einen Arbeitsplatz. Welche strukturellen, finanziellen und inhaltlichen Veränderungen sind notwendig, um diesen Menschen eine Teilhabe am Arbeitsleben in der WfbM zu ermöglichen? Das war Gegenstand dieser Studie als Ergebnis der wissenschaftlichen Begleitung einer Arbeitsgruppe Durchlässigkeit mit Vertretern zentraler Akteure in Baden-Württemberg und vier Modellprojekten an zwei Standorten. Im Einzelnen wurde untersucht
• welche Projekte, Aktivitäten und Vereinbarungen zur erhöhten Teilhabe von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf am Arbeitsleben in Baden-Württemberg bereits durchgeführt wurden
• welche verallgemeinerbaren Erkenntnisse über die Ziele, die Maßnahmen, die Finanzierung, die Erfahrungen im Sinne von Erfolgsfaktoren und die Ergebnisse aus ausgewählten Projekten und Aktivitäten gewonnen werden können
• welche verallgemeinerbaren Erkenntnisse über erfolgversprechende strukturelle, finanzielle und pädagogisch-inhaltliche Maßnahmen aus den vier Modellprojekten gewonnen werden können
• welche Instrumente zur Ermittlung des Unterstützungsbedarfs und zur Teilhabeplanung als Verhandlungsgrundlage zwischen den betroffenen Menschen, den Dienstleistern und den Leistungsträgern geeignet sind
• wie Rahmenverträge zwischen den überörtlichen Leistungsträgern der Sozialhilfe und den Leistungserbringern nach §70 SGB XII im Hinblick auf die erhöhte Teilhabe von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf am Arbeitsleben in der WfbM gestaltet werden können
Im Ergebnis zeigt sich, dass auch für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf Berufsbildung und eine Teilhabe am Arbeitsleben in der „Werkstatt für behinderte Menschen“ möglich gemacht werden kann. Notwendig sind strukturelle und personelle Veränderungen in der WfbM sowie Leistungsverträge zur Abdeckung des zusätzlichen Unterstützungsbedarfs in der Werkstatt (statt bisher in Förder- und Betreuungsgruppen). Erhöhte Kosten sind dafür (über einen einmaligen Umstellungsaufwand hinaus) nicht zu erwarten.