
Mit-Wirken
Herr Schäfer und seine Unterstützerin stellen sich an die Bushaltestelle und warten auf den Bus. Ein paar Haltestellen später steigt eine Mutter mit ihrem Kleinkind im Kinderwagen ein und stellt sich daneben. Die Mutter lächelt Herrn Schäfer zu und Herr Schäfer hebt seine Hand. Die Unterstützerin fragt daraufhin: „Möchtest du der Familie zuwinken?“. Herr Schäfer lächelt und bewegt seine Hand zu einem Winken auf und ab. Die Mutter erwidert dieses Winken und das Kleinkind lächelt Herrn Schäfer an.
Das Unterstützer*innenhandeln wird in dieser Szene in der sozialen Begegnung mit der Mutter und ihrem Kind sichtbar: Die Unterstützerin ist aufmerksam für die sich andeutende Geste von Herrn Schäfer. Durch die Frage, ob er der Familie zuwinken möchte, eröffnet sie ihm die Möglichkeit zur aktiven Kontaktaufnahme. So schafft sie einen Rahmen, in dem ein kleiner, aber bedeutungsvoller sozialer Austausch stattfinden kann. Auf diese Weise kann sich Herr Schäfer in einer sozialen Situation mit ihm unvertrauten Menschen als selbstwirksam erleben.
Mit-Erleben

Herr Schäfer besucht mit einer Gruppe den sogenannten Kramermarkt, eine Kirmes in Oldenburg. Vor der Fahrt mit dem Riesenrad fragt die Unterstützerin: „Soll ich von euch allen ein Foto machen?“ Alle deuten Zustimmung an. Die Unterstützerin fotografiert die Gruppe vor dem Riesenrad. Während der Fahrt lächelt Herr Schäfer und streckt den Daumen nach oben.

In dieser Situation wird das Unterstützer*innenhandeln darin sichtbar, dass die Unterstützerin sowohl das gemeinsame Gruppenerlebnis als auch die individuellen Eindrücke von Herrn Schäfer aufgreift. Durch das Angebot, ein Foto zu machen, stärkt sie das Gefühl von Gemeinschaft und ermöglicht eine bleibende Erinnerung an die gemeinsamen Momente.
Mit-Entscheiden
Die Unterstützerin tippt auf dem Tablet und es erscheinen vier Felder. In jedem Feld ist eine andere Aktivität beschrieben und mit einem MetaCom-Symbol versehen. Sie fragt Herrn Schäfer „was wollen wir heute machen?“ und zählt Optionen auf. Mit einem Pen für das Tablet wählt Herr Schäfer eine Option aus. Eine elektronische Stimme verbalisiert diese Tätigkeit und die Unterstützerin bestätigt, dass sie diese Tätigkeit unternehmen werden.

Das Unterstützer*innenhandeln zeigt sich in der Gestaltung einer Wahlmöglichkeit für Herrn Schäfer. Durch die vorbereitete Auswahl an Aktivitäten mit MetaCom-Symbolen auf dem Tablet wird ihm eine klare und verständliche Entscheidungsgrundlage geboten. Die Unterstützerin nimmt seine Auswahl ernst und bestätigt ihm, dass diese Aktivität auch umgesetzt wird. So wird Selbstbestimmung erfahrbar gemacht, und Herr Schäfer erlebt, dass seine Entscheidung handlungsleitend ist.
Mit-gedacht werden
Die Unterstützerin hatte die Idee, ein gemeinsames Treffen auf dem Kramermarkt in Oldenburg zu arrangieren. Sie hat Herrn Schäfer und seine Mutter gefragt, ob diese daran Interesse hätten, da sie diesen Ausflug schon einmal gemeinsam unternommen haben. Die Unterstützerin berichtet: „das wäre eine schöne Möglichkeit, dass alle zusammenkommen.“ Neben Herrn Schäfer und seiner Mutter lädt sie auch noch zwei weitere Bekannte von Herrn Schäfer ein, die sich dem Besuch des Kramermarkt anschließen. Auf dem Kramermarkt begrüßt die Unterstützerin Herrn Schäfer und sagt: „Guck mal, wer heute noch alles hier ist. Die kennst du ja schon alle“ und verkündet nach der Begrüßung: „Jetzt wird’s Zeit, was zu erleben. Wollen wir zum Riesenrad?“

In dieser Situation wird das Unterstützer*innenhandeln in der bewussten Organisation und Gestaltung eines gemeinschaftlichen Erlebens deutlich. Die Unterstützerin greift auf eine positive Erfahrung aus der Vergangenheit zurück und schlägt den Kramermarkt als Treffpunkt vor. Dabei denkt sie Herrn Schäfer und seine Mutter mit und erweitert den Kreis um weitere Bekannte, sodass ein soziales Miteinander ermöglicht wird. Vor Ort bringt sie durch ihre Begrüßung die Anwesenden aktiv miteinander in Verbindung. Mit der motivierenden Ansprache „Jetzt wird’s Zeit, was zu erleben“ eröffnet sie die gemeinsame Gestaltung des Ausflugs und schlägt eine erste Aktivität vor, die auch für Herrn Schäfer barrierefrei zugänglich ist.






