The Structured Sensory Art Project [UK]
„The Structured Sensory Art Project“ ist eine innovative Initiative, die es Menschen mit komplexer Behinderung ermöglicht, durch sensorische Erfahrungen selbst Kunst zu schaffen. Das Projekt wurde von Joanna Grace, der Gründerin von The Sensory Projects, ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die kreativen Fähigkeiten von Menschen mit komplexer Behinderung zu fördern und sichtbar zu machen.
Das Projekt basiert auf der Idee, dass künstlerischer Ausdruck nicht auf traditionelle Formen beschränkt sein muss. Die Teilnehmenden werden ermutigt, auf verschiedene sensorische Reize zu reagieren und diese Reaktionen in Kunst umzusetzen. Dies kann in Form von Geräuschen, Bewegungen oder visuellen Kunstwerken geschehen.
Ein Grundprinzip des Projekts ist die Autonomie der Teilnehmenden. Es geht nicht darum, dass etwas für sie gemacht wird, sondern dass sie selbst aktiv werden. Dazu werden individuelle Methoden entwickelt, die es jedem ermöglichen, sich künstlerisch auszudrücken. Eine erfolgreiche Technik ist z.B. der Einsatz von Pendeln mit angebrachten Pinseln, die es den Teilnehmenden ermöglichen, durch Bewegung Farbe auf Leinwände aufzutragen.
Das Projekt richtet sich an Menschen mit komplexer Behinderung aller Altersgruppen. Es wird typischerweise in Gruppenformaten durchgeführt, wobei jeder Teilnehmende sein eigenes Kunstwerk schafft. Dieser Ansatz fördert nicht nur die individuelle Kreativität, sondern auch die soziale Interaktion und den Gemeinschaftssinn unter den Teilnehmenden.
Die Idee des Structured Sensory Art Project ist es, die entstandenen Bilder auszustellen und, wenn möglich, auch die anderen künstlerischen Ausdrucksformen zu zeigen. Das Pilotprojekt fand an der Curnow School in Großbritannien statt. Acht Teilnehmende wurden in fünf Sitzungen mit den Methoden vertraut gemacht und schufen ihre eigenen Kunstwerke. Die entstandenen Bilder wurden 2015 unter dem Titel „Uninhibited“ an verschiedenen Orten in Großbritannien ausgestellt. Diese Ausstellung war ein wichtiger Schritt, um die künstlerischen Fähigkeiten von Menschen mit komplexen Behinderungen einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Weitere Ableger des Projekts folgten, zum Beispiel in Portugal.
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Weitergabe der gewonnenen Erkenntnisse. The Sensory Projects bietet Fortbildungstage an, um Fachleute und Interessierte in den Methoden und der Philosophie des Projekts zu schulen. Dies trägt zu einer nachhaltigen Verbreitung und Weiterentwicklung des Konzepts bei.
Das Structured Sensory Art Project ist ein Beispiel für einen inklusiven, kreativen Ansatz, der die Grenzen traditioneller Kunstformen und pädagogischer Methoden erweitert. Es zeigt, dass künstlerischer Ausdruck und sinnliche Erfahrungen wertvolle Wege sind, um Menschen mit komplexen Behinderungen zu stärken und ihre einzigartigen Perspektiven und Fähigkeiten anzuerkennen.
Filme
Weiterführende Materialien
Veröffentlichungen
Grace, J. (2015) Introducing the structured sensory art project. The SLD experience, Issue 72, S. 18 – 24.
Grace, J. (2015): The Structured Sensory Art Project. In PMLD, Vol 27 No 3. Issue 82, S. 10-12.
Silva, A. & Grace, J. (2016): The Structured Sensory Art Project goes international: CriARTE. In PMLD, Vol. 28 No. 2 Issue 84, S. 7-8.
Weitere Websites
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