„Zu wenig Platz“ – ein inklusives Kunstprojekt – Heinsberg
Mit diesem Projekt fand erstmals im Kreis Heinsberg eine Zusammenarbeit zwischen renommierten Künstlern der Region und Menschen mit komplexer Behinderung aus dem Förderbereich der Lebenshilfe Heinsberg statt.
Trotz gesellschaftlicher Veränderungsprozesse in Zeiten der Inklusion erhalten Menschen mit komplexer Behinderung nur wenig öffentliche Aufmerksamkeit und drohen durch das „lnklusionsraster“ zu fallen. Das Projekt „Zu wenig Platz“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Menschen mit dem höchsten Unterstützungsbedarf gezielt in den Vordergrund zu rücken, um ein starkes Zeichen für Teilhabe, Kreativität und Toleranz zu setzen.
Kunst ist für jeden Künstler ein Ausdrucksmittel, eine Methode, um das eigene Denken und Fühlen mitzuteilen. Bildende Kunst ist eine Möglichkeit zu zeigen, wie man die Welt sieht. Malerei ist nicht nur eine Nachbildung, sondern eine Interpretation und Transformation von Objekten, der Natur oder der Gedanken. Kunst erregt Aufmerksamkeit und hat das Potential zur Veränderung (vgl. Fornefeld – Eröffnungsrede zur Ausstellung).
Das gilt auch für die kleinen Bilder: Farbflächen, Linien und Materialstrukturen, aber auch Figuren, Gesichter, Menschen in Bewegung und in Begegnung, die im Projekt entstanden sind. Manches bleibt bewusst vage, um Raum für individuelle Interpretationen zu lassen. Wer die Kunstwerke unvoreingenommen und mit einer offenen Haltung betrachtet, kann überraschende Entdeckungen machen.
Für Barbara Fornelfeld ist „Zu wenig Platz“ auch eine Metapher dafür, dass wir oft „zu wenig Platz“ in unseren Köpfen haben. Weil wir uns nicht vorstellen können, dass Mitarbeiter aus dem Förderbereich künstlerisch tätig sein können. Wenn wir jedoch offen sind und unsere Vorurteile ablegen, können wir uns von ihren Ausdrucksformen inspirieren lassen.
Das Projekt „Zu wenig Platz“ geht völlig neue Wege. Es erweitert Perspektiven und kann vielleicht auch Einstellungen ein wenig verändern.
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