Be_smart – Hannover
Das Projekt be_smart, das als Verbundprojekt an der Leibniz Universität Hannover durchgeführt wurde, widmete sich der Erforschung digitaler Medien in der inklusiven Musikpädagogik mit besonderem Fokus auf Menschen mit komplexer Behinderung. Das Forschungsprojekt zielte unter anderem darauf ab, die Potenziale der Digitalisierung für eine erweiterte Teilhabe an kultureller Bildung zu untersuchen und nutzbar zu machen. Eines der zentralen Ziele war dabei die systematische Erfassung der Möglichkeiten und Herausforderungen digitaler Medien für die Musikproduktion und das Musikerleben bei Jugendlichen mit komplexer Behinderung. Aus den Forschungsergebnissen wurde eine „Toolbox digitales Musizieren“ mit ausgewählten Musik-Apps auf Basis der Erfahrungen von Menschen mit komplexer Behinderung entwickelt. Die Toolbox
- enthält Apps für Tablets, Smartphones und webbasierte Anwendungen
- bietet vielfältige Möglichkeiten zur Erzeugung von Klängen, Beats, Sounds und Rhythmen
- enthält Apps für unterschiedliche Bedürfnisse, z.B. Steuerung über Augenbewegungen oder grobmotorische Körperbewegungen
- enthält Apps, die Zeichnungen in Klänge umwandeln
- bietet ein breites Spektrum an virtuellen Instrumenten und
- ermöglicht sowohl individuelles als auch gemeinsames Musizieren.
Die Toolbox zielt darauf ab, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, passende Apps für die individuellen Möglichkeiten und Bedürfnisse von Menschen mit komplexer Behinderung zu finden.
Sie zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, mit Musik-Apps Töne, Beats, Klänge und Rhythmen auszuwählen, zusammenzustellen und miteinander zu kombinieren. Apps, die darauf spezialisiert sind, Musik mit den Augen zu steuern, sind ebenso vertreten wie Apps, die es ermöglichen, Musik durch grobmotorische Körperbewegungen zu erzeugen oder Apps, die gezeichnete Linien in Klänge umwandeln.
Die Forschungsergebnisse des Projekts be_smart zeigen unter anderem, dass digitale Musikmedien große Potenziale für die Teilhabe an kultureller Bildung bieten. Die große Bandbreite unterschiedlicher Apps erhöht die Wahrscheinlichkeit, mit Hilfe der Toolbox Apps zu finden, die den Möglichkeiten und Bedürfnissen auch von Menschen mit komplexer Behinderung entsprechen und ihnen damit neue Zugänge zur Musikproduktion und zum Musikerleben ermöglichen.
Die Vielfalt der Apps ermöglicht individuelle Anpassungen an die Fähigkeiten und Interessen der Nutzer*innen. Sie können Barrieren abbauen und inklusives Musizieren fördern. Der Einsatz dieser Technologien erfordert aber auch eine reflektierte pädagogische Herangehensweise.
Das Projekt be_smart leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung inklusiver musikpädagogischer Praxis. Die „Toolbox digitales Musizieren“ stellt dabei ein praktisches Instrument dar, das Musikpädagog*innen und Menschen mit komplexer Behinderung neue Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks eröffnet.
Die Forschungsergebnisse unterstreichen das Potenzial digitaler Medien, Teilhabebarrieren abzubauen und inklusive kulturelle Bildung zu fördern. Gleichzeitig zeigen sie die Notwendigkeit weiterer Forschung und Entwicklung in diesem Bereich auf, um die Möglichkeiten digitaler Musikmedien voll auszuschöpfen und in die pädagogische Praxis zu integrieren.
Filme
Universität Hannover – Institut für Sonderpädagogik: Projektbeschreibtung be_smart
Universität Hannover – Institut für Sonderpädagogik: Beispiel Interview
Weiterführende Materialien
Veröffentlichungen aus dem Projekt
Webseiten
Online-Präsenz
Website(s)
Website: be_smart
Social Media
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Prof. Dr. Imke Niediek – imke.niediek@ifs.uni-hannover.de