Dekorationsservice

KONKRETISIERUNG  ·  Dekorationsservice

 

SACHASPEKTE UND POTENZIAL

Die Dekoration eines Raumes beeinflusst die Wahrnehmung und Stimmung der Personen, die darin arbeiten, wohnen oder sich darin aufhalten. Auch der erste Eindruck, den ein Raum vermittelt, hängt maßgeblich von der Dekoration, den verwendeten Materialien und deren Pflegezustand ab. Betriebe und Einrichtungen können dies gezielt nutzen, um sich individuell zu präsentieren.

Die Beschäftigten können nicht nur die eigene Einrichtung oder Werkstatt dekorieren, sondern diese Tätigkeiten auch als Dienstleistungen für andere anbieten. Damit werden einerseits Kontakte außerhalb der Einrichtung gepflegt. Andererseits erfahren die Beschäftigten gesellschaftliche Anerkennung für geleistete Arbeit. Vorstellbar ist ein Dekorationsservice, der z. B. für Firmen, Büro- und Verwaltungsgebäude, Seniorenheime, Krankenhäuser, Hospize, Gemeindesäle oder Arztpraxen tätig wird und Empfangsbereiche, Flure, Aufenthalts- und Warteräume etc. mit jahreszeitlicher Dekoration oder frischen Blumen auf Empfangstheken versorgt.

Um den Dekorationsservice zu bewerben und potenziellen Kunden das Angebot vorzustellen, bietet sich das Anlegen eines Portfolios an. Darin können Fotos von bisherigen Dekorationen in Räumlichkeiten bei Kunden oder Fotos von „Probe-Dekorationen“ in der Einrichtung aufgeführt sowie Gegenstände gezeigt werden, die gekauft oder geliehen werden können (Print- oder Online-Format möglich). Entscheidet sich der Kunde für ein Beispiel, dient dies den Beschäftigten gleichzeitig als Erinnerungshilfe und Handlungsorientierung für den jeweiligen Auftrag. Bei der Erstellung eines Portfolios sollte auch der Blumenladen oder die Gärtnerei der angegliederten Werkstätten miteinbezogen werden, besonders im Hinblick auf die preisliche Gestaltung der Angebote. Das langfristige Ziel des Dekorationsservices sollte ein Abonnement sein, bei dem in regelmäßigen Abständen die Dekoration erneuert wird (z. B. jahreszeitliche Dekoration ca. 4–5 Mal im Jahr, Schnittblumen wöchentlich).

Zur Dekoration können insbesondere Produkte angeboten werden, die in der Einrichtung selbst hergestellt werden (z. B. in den Bereichen Holzverarbeitung, Kunstgewerbliches Arbeiten, Papierverarbeitung, Textilverarbeitung). Dies kann als Alleinstellungsmerkmal des Dekorationsservice beworben werden. Überschneidungen zu anderen Bereichen finden sich, wenn z. B. frische Blumen geschnitten oder im Blumenladen bzw. der Gärtnerei der Werkstätten besorgt werden → Gartenarbeitdiverse Zuarbeiten.

Dekoriert werden können z. B. Ablagen, Empfangstheken, Tische, Fenster und Fensterbänke. Dabei bieten sich nicht nur frische Blumen, sondern auch Materialien wie Moos, Bast, Holz, Bänder, Dekosteine, Streudeko, Filz, Kugeln, Bilder, Dekostecker oder -anhänger etc. an. Es können frische Blumen in Vasen gestellt, Gebinde mithilfe von Steckschwämmen, Stroh- oder Styroporrohlingen angefertigt oder Schalen mit Streudeko oder Blüten bestückt werden. Die im Bereich Textilverarbeitung hergestellten Filzkugeln können z. B. an aufgehängten Zweigen angebracht werden.

Dabei müssen die Brandschutzbestimmungen der jeweiligen Einrichtung beachtet werden. Fluchtwege, Brandmelde- und Löscheinrichtungen (z. B. Handalarmtaster, Brandmelder, Handfeuerlöscher, Sprinkler) müssen frei zugänglich sein und dürfen nicht durch Dekorationen verdeckt werden. Um einen Wärmestau zu verhindern, sollten Dekorationen außerdem nicht an Lampen, Heizungen oder elektrischen Geräten angebracht werden. Statt echten Kerzen werden batteriebetriebene Kerzen verwendet.

Die Hilfe des Dekorationsservice kann außerdem in Anspruch genommen werden, wenn z. B. Räume innerhalb der Einrichtung umgestaltet oder neugestaltet werden sollen (Entspannungs-, Musikraum, Foyer etc.).

IMPULSFRAGEN
  • Welche Vorerfahrungen haben die Beschäftigten mit Dekoration und Gestaltung?
  • Gibt es Gelegenheiten (z. B. Feierlichkeiten, Veranstaltungen) und Räumlichkeiten (z. B. Aufenthaltsräume, Gruppenräume, Mitarbeiterbüros), bei/in denen der Dekorationsservice tätig werden kann?
  • Können im Sinne der Sozialraumorientierung Kontakte zu öffentlichen, sozialen und privaten Einrichtungen hergestellt werden, in denen der Dekorationsservice tätig werden kann (z. B. Arztpraxen, Büro- oder Verwaltungsgebäude, Gemeindesäle, ggf. Seniorenheime, Krankenhäuser etc.)?
  • Welche Dekorationsartikel werden verwendet?
    • Wie wählen die Kunden die Dekorationsartikel aus? Können die zur Verfügung stehenden Materialien in einem Portfolio präsentiert werden?
    • Verfügt der Dekorationsservice über ein eigenes Sortiment, das auf- und abgebaut wird?
    • Werden die Materialien in der Einrichtung selbst produziert?
    • Werden die Dekorationsartikel vom Kunden gekauft oder geliehen?
  • Kann eine Zusammenarbeit mit Gärtnereien, Blumenläden oder Dekorationsgeschäften aufgebaut werden (z. B. bzgl. der Dekoration mit Pflanzen und Schnittblumen)? Bestellt und bezahlt der Kunde die Blumen direkt bei der Gärtnerei/beim Blumenladen oder wird dies über den Dekorationsservice abgewickelt?
  • Wie erfahren die Beschäftigten Anerkennung für ihre Leistung? Erfolgt eine Gegenleistung oder Aufwandsentschädigung von Seiten des Kunden?
  • Gibt es Räumlichkeiten zum Herstellen von Pflanzengestecken/-gebinden und ggf. zur Lagerung von Materialien (z. B. im Blumenladen, in den Räumlichkeiten des Kunden oder in der Einrichtung selbst)?
  • Wann wird dekoriert (z. B. vor oder nach Sprechstunden der Arztpraxis)?
DIFFERENZIERUNG
  • Bewusstsein für die eigenen Bewegungsmöglichkeiten schaffen durch verbale Rückmeldungen bei einzelnen Bewegungsabläufen
  • verschiedene Dekorationsmaterialien mit den Händen wahrnehmen (z. B. Filz, Moos, Holz, Steine, Bänder, Streudeko, Blumen/Pflanzen: Blätter, Stiele, Blüten, Dornen)
  • mit Handführung über die verschiedenen Materialien streichen, dabei Druck variieren, um Sensibilität und Erkundungswahrnehmung zu erweitern
  • schnittfeste Arbeitshandschuhe anziehen und veränderte taktile Wahrnehmung feststellen
  • unterschiedliche Temperaturen des Gießwassers wahrnehmen
  • Blätter mit den Händen abstreifen, ggf. Handschuhe tragen
  • welke, vertrocknete Blumen/Blätter durch Fühlen erkennen
  • Dekorationsmaterialien sortieren und sich dabei an der Beschaffenheit orientieren (z. B. Bänder nach Material sortieren, Kugeln nach Größe etc.)
  • spüren, wie einzelne Schnittblumen zu einem dicken Strauß zusammengebunden werden (z. B. durch Festhalten der Blumen in einer Hand)
  • für ausreichend Beleuchtung sorgen (z. B. beim Sortieren der Dekorationsmaterialien nach Farbe)
  • vorsortierte Materialien in Kisten einräumen, damit die Farbe nicht erkannt werden muss
  • relevantes Arbeitsmaterial ins Blickfeld rücken (z. B. Messer/Dornenentferner, Schnittblumen und Mülleimer)
  • Arbeitsplatz klar strukturieren (z. B. Sortieren von Dekorationsartikeln von links nach rechts, sortierte Gegenstände in die passende Kiste legen)
  • Strukturierungshilfen für die Dekoration verwenden, z. B. Tischsets, Vasen mit Reagenzgläsern/Blumenröhrchen
  • ggf. Lupe verwenden (z. B. für das Entschlüsseln der Pflegehinweise bei Pflanzen)
  • nach sprachlichen Anweisungen arbeiten, BigMack, Step-by-Step verwenden, handlungsbegleitendes Sprechen einsetzen
  • deutliche Kontraste schaffen, wenn möglich (z. B. keinen grünen Dornenentferner verwenden)

Hörbeeinträchtigung

  • Handlungsabläufe und einzelne Schritte vormachen
  • nach Bildanleitungen arbeiten
  • Gebärden, Gesten und Bilder (z. B. der Checkliste) verwenden (z. B. um zu zeigen, welche Dinge aus dem Lager/dem Blumengeschäft benötigt werden)
  • Düfte der verschiedenen Blumen wahrnehmen

räumliche Orientierung ermöglichen

  • vorherige Besuche im Blumenladen/in den Räumlichkeiten des Kunden ermöglichen, um Personen und Wege kennenzulernen
HANDLUNGSLEITENDE PRINZIPIEN
  • Gewohnheiten und Erfahrungen in Bezug auf die Wahl der Arbeitsschritte berücksichtigen und Wahlmöglichkeiten bieten (z. B. Interesse an taktilen Erfahrungen beim Abstreifen der Blätter; Fähigkeit, die Blumen zu greifen und den Vasen zuzuordnen)
  • Vorliebe und Wünsche berücksichtigen (z. B. Emotionen im Umgang mit verschiedenen Arbeitsschritten beobachten, ggf. stellvertretende Einschätzung)
  • Möglichkeiten bieten, sich auf ein bestimmtes Dekorationsangebot zu spezialisieren (d. h., dieses als „Experte“ auszuführen)
  • die Beschäftigten zur Entwicklung eigener Ideen anregen (z. B. bei der Dekoration des Gruppenraumes verschiedene Dekorationsgegenstände zur Verfügung stellen, verschiedene Dekorationsmöglichkeiten und Ideen in Katalogen/im Internet anschauen)
  • Arbeitsprozesse gemeinsam mit den Beschäftigten besprechen, arbeitsteilige Aufgaben gemeinsam vergeben (ggf. mithilfe von UK)
  • Beschäftigte in alle Arbeitsschritte miteinbeziehen und assistierend zur Seite stehen
  • Verbindlichkeit hinsichtlich der sorgfältigen, verlässlichen und pünktlichen Ausführung einfordern, auch im Hinblick auf die Zufriedenheit der Kunden und den guten Ruf des Dekorationsservice
  • eigene Gestaltungsideen zurücknehmen und die Assistenzrolle übernehmen
  • Verantwortung auch für Arbeiten mit Gefahrenpotenzialen übertragen (z. B. Entfernen der Dornen, Anschneiden der Schnittblumen), aber auch Einhalten der Sicherheitsaspekte einfordern (schnittfeste Arbeitshandschuhe, Handführung)
  • bei Dekoration der eigenen Einrichtung auf altersgemäße Dekoration achten
  • bei Kundenkontakten nach Möglichkeit die Beschäftigten als Ansprechpartner_innen adressieren bzw. sie in die Gespräche mit Kunden einbeziehen
  • assistierende Handlungen im Arbeitsprozess sprachlich begleiten (z. B. wir füllen frisches Wasser in die Vase)
  • gezielte und einheitliche Verwendung des (spezifischen) Wortfeldes im Arbeitsprozess
  • anstehende Aufgaben im Team besprechen, Änderungen mitteilen
  • Kooperation der Beschäftigten untereinander fördern (z. B. durch arbeitsteiliges Vorgehen beim Einstecken der Blumen, Auffüllen der Vasen etc.)
  • Kommunikation und Kontakt mit den Kunden unterstützen (ggf. mithilfe von UK)
  • unerwartetes und nicht situationsangemessenes Verhalten akzeptieren, verschiedene Gründe für Verhaltensauffälligkeiten in den Blick nehmen (z. B. Umgebungsfaktoren berücksichtigen)
  • individuelles Arbeitstempo akzeptieren
  • (individuelle) Pausen ermöglichen
  • nur so viel Assistenz wie nötig geben
  • Unterstützung bei Handlungsorientierung und Handlungsplanung
    • durch Zeigen des vom Kunden gewünschten Dekorationsangebots (mithilfe der Bilder im Portfolio)
    • durch die taktile Erkundung der Blumen
    • durch Visualisierung der Handlungsabfolge mit Bildkarten, Tutorials etc.
  • Erleben von Selbstwirksamkeit
    • durch eigene Entscheidungen im Arbeitsprozess (z. B. bei Feinheiten der Dekoration)
    • durch das Erzeugen von Effekten (z. B. beim Zerknüllen der Papierverpackung der Schnittblumen, beim Bedienen des Wasserhahns)
  • Erleben von Wertschätzung durch andere Beschäftigte, Mitarbeiter_innen und Kund_innen
    • durch regelmäßige Rückmeldeprozesse während und am Ende der Tätigkeiten (fachliches und emotionales Feedback, z. B. Gesten, Gebärden, Bilder einsetzen)
    • durch Feedback der Kund_innen, welches (schriftlich) erfragt und ggf. im Portfolio visualisiert wird
    • durch Tipps zur Weiterarbeit
THEMENBEZOGENES WORTFELD
  • die Dekoration
  • die Blume
  • der Blumenstrauß
  • die Pflanze
  • die Kiste
  • das Papier
  • das Wasser
  • der Wasserhahn
  • die Gießkanne
  • der Trichter
  • die Vase
  • die Schale
  • das Reagenzglas
  • das Gefäß
  • der Stiel
  • die Dornen
  • die Gartenschere
  • der Handschuh
  • das Messer
  • das Brett
  • die Fensterbank
  • das Fenster
  • die Theke
  • der Tisch
  • der Mülleimer
  • das Portfolio
  • die Abbildung
  • der Kunde
  • die Kundin,
  • die Bewertung
  • der Blumenladen
  • die Gärtnerei
  • die Arztpraxis
  • der Gemeindesaal
  • auspacken
  • tragen
  • abholen
  • dekorieren
  • schmücken
  • gießen
  • düngen
  • aufwischen
  • schmücken
  • einstecken
  • auffüllen
  • sammeln
  • entsorgen
  • wegbringen
  • abreißen
  • (ab-/an-)schneiden
  • abstreifen
  • schön
  • (un-)ordentlich
  • sauber
  • schmutzig
  • nass
  • feucht
  • trocken
  • welk
  • heiß
  • kalt
  • lauwarm
  • giftig
  • voll
  • leer
  • spitz
  • verschiedene Farbadjektive (grün, rot, gelb, bunt, hell, dunkel etc.)
  • Ich brauche …
  • Ich bin fertig.
  • Ich brauche Hilfe. Ich mache das allein.
  • Ich möchte die Blumen abholen.
  • Ich bringe die Blumen.
  • Das gefällt mir (nicht).
  • Welches Beispiel gefällt Ihnen am besten?
  • Gefällt Ihnen das so? Wie gefällt Ihnen …?
BEISPIELPLANUNG

Das vorliegende Angebot beschreibt einen Dekorationsservice, bei dem in regelmäßigen Abständen der Empfangs- und Wartebereich einer Arztpraxis mit frischen Blumen ausgestattet wird. Möglicherweise ist es sinnvoll, die Gruppe der Beschäftigten zu teilen, um mit nur 3-4 Beschäftigten die Dekoration vor Ort beim Kunden zu übernehmen.

Im Vorfeld sollte Kontakt zu den Kunden aufgenommen werden, um zu klären, wie die Dekoration aussehen soll und wann die Beschäftigten des Dekorationsservice tätig werden können. Wichtig ist auch, dass die Räume des Kunden barrierefrei zugänglich sind.

Als Einstimmung auf das Angebot erhalten die Beschäftigten die Möglichkeit, sich mit Blumen und Blumensträußen auseinanderzusetzen. Die Blumen sollten von einer/einem Mitarbeiter_in frisch beim Blumenladen/der Gärtnerei eingekauft werden und den Beschäftigten zur Erkundung in die Hände gegeben, auf den Schoß gelegt oder hingehalten werden. Indem der Geruch der Blumen wahrgenommen wird und die Blätter, Stiele und Blüten taktil erkundet werden, wird eine basale Wahrnehmung bei allen Beschäftigten angesprochen und es wird eine grundlegende Handlungsorientierung geschaffen. Einigen Beschäftigten kann es besondere Freude bereiten, die Blumen aus der Verpackung zu befreien und z. B. das Papier zu zerknüllen, zu zerreißen oder an einzelnen Blüten oder Blättern zu zupfen →effektgeleitet/ergebnisorientiert.

Im Anschluss soll ausprobiert werden, wie Blumen an verschiedenen Orten im Raum platziert werden können. Dabei können die Beschäftigten wahrnehmen, wie Dekorationen die Atmosphäre eines Raumes verändern. Zur Hinführung auf diesen Schritt sollten die Beschäftigten alle notwendigen Arbeitsschritte zum Umgang mit Blumen (Stiele kürzen, Wasser in Vase füllen, Blumen in der Vase drapieren) handelnd erfahren.

Als Nächstes wird ein Besuch beim Kunden geplant, um den Ort und die dort Beschäftigten kennenzulernen und den Arbeitseinsatz mit allen vorzubesprechen. Die Kommunikation im Blumenladen/in der Gärtnerei kann durch den Einsatz von Talkern mit Piktogrammen des themenbezogenen Wortfeldes, Bildkarten oder BigMacks unterstützt werden. Auch mithilfe der Abbildung im Portfolio sowie der Checkliste mit benötigten Materialien (die im Vorfeld zu jedem Bild im Portfolio erstellt werden kann) kann eine Bestellung getätigt werden →reflektiert-symbolisch.

Anmerkung:

Sind die Beschäftigten mit den Arbeitsschritten vertraut, kann der Einstieg abgekürzt werden.

Zunächst müssen die Beschäftigten die Schnittblumen (oder bereits gebundene Blumensträuße) im Blumenladen/in der Gärtnerei abholen sowie Zubehör (Vasen, Gießkannen, Handschuhe, Messer, Dornenentferner etc.) besorgen (z. B. aus einer Abstellkammer in der Einrichtung). Der Ortswechsel sollte zuvor durch eine Symbolkarte, eine Gebärde oder das taktile Erkunden eines typischen Gegenstandes, der im Gruppenraum aufbewahrt wird (z. B. Vase), angekündigt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht den Aufbau von Erwartungen an die folgende Phase und kann Verhaltensauffälligkeiten, die durch unvorhersehbare Abläufe entstehen, im Vorfeld entgegenwirken.

Die Materialien können auch in enger personaler Begleitung ausgewählt werden →ergebnisorientiert, indem beispielsweise die gewünschten Schnittblumen berührt und ggf. mit Handführung aus den Behältern genommen werden. Zur Weiterverarbeitung können die Blumen z.B. auf dem Schoß im Rollstuhl oder in einer Box transportiert werden, die von zwei Beschäftigten getragen wird.

In den Räumlichkeiten des Kunden wird besprochen bzw. daran erinnert, dass Blumen Wasser benötigen und dazu in Vasen und andere Gefäße gestellt werden. Das Entfernen der unteren Blätter und Dornen sowie das Anschneiden der Blumen können in Kleingruppen durchgeführt werden, z.B. mit stellvertretender Ausführung, Handführung oder in Arbeitsteilung. Beschäftigte, die alle Handlungsschritte überblicken können, sollten so selbständig wie möglich vorgehen, z.B. mithilfe von Checklisten. Sicherheitsaspekte sollten thematisiert werden (z. B. beim Schneiden/Entfernen der Dornen schnittfeste Arbeitshandschuhe tragen). Ggf. kann das Zuschneiden der Blumen und das Entfernen der Blätter auch schon in der Einrichtung erfolgen, da in der Arztpraxis beim Kunden ggf. nicht genug Platz ist, um dies durchzuführen.

Für manche Beschäftigten kann es motivierend sein, durch ihr Tun immer wieder Effekte hervorzurufen. Sie können beispielweise die Verpackung zerreißen und zerknüllen oder den Wasserhahn betätigen und sich dabei einer →ergebnisorientierten Tätigkeit nähern, während andere Beschäftigte die Vase halten und Frischhaltemittel einfüllen (ggf. mit einem Trichter). Dabei können auch basale Tätigkeiten und Erfahrungen (z.B. mit den verschiedenen Temperaturen des Wassers) gemacht werden →effektgeleitet. Das zerknüllte Verpackungspapier der Blumen kann zum Auspolstern der nicht benötigten Vasen in der Transportkiste verwendet werden →effektgeleitet/ergebnisorientiert.

Die Blumen werden nun in die Vasen gesteckt. Auch dieser Vorgang kann mit stellvertretender Ausführung, enger personaler Begleitung, in Arbeitsteilung oder selbstständig erfolgen. Zuordnungspunkte auf Fensterbänken, Empfangstheken etc. oder selbst hergestellte Untersetzer aus Filz oder Holz können helfen, die Vasen gezielt im Raum zu platzieren.

Während der gesamten Arbeitsphase sollen die emotionalen, körperlichen und verbalen Äußerungen der Beschäftigten berücksichtigt werden. Gegebenenfalls kann mit Lob, motorischer, psychischer Unterstützung oder mit individuellen Pausen reagiert werden. Time-Timer können helfen, die verbleibende Zeit besser absehen zu können. Zur Strukturierung des zeitlichen Ablaufs trägt auch der Vergleich noch zu verarbeitender Schnittblumen mit der fertigen Dekoration in den Vasen bei (Wie viele Vasen/Gefäße müssen noch bestückt werden?). Zwischenergebnisse können mit dem gewünschten Endzustand verglichen werden (z. B. mit der Abbildung im Portfolio).

Die Aufräumphase wird zum Beispiel durch eine Gebärde oder Symbolkarte angekündigt. Alle Beschäftigten werden ihren Voraussetzungen entsprechend mit einbezogen. Verpackungsmaterial wird kleingerissen und entsorgt, abgeschnittene Stiele und Blätter werden gesammelt und weggebracht.

Den Beschäftigten wird nun verdeutlicht, dass alle Boxen/Blumenverpackungen leer sind. Die gefüllten und platzierten Vasen werden gemeinsam betrachtet und reflektiert (z. B. mithilfe von Talkern, Symbolkarten mit Sternen zur eigenen/gegenseitigen Bewertung). Auch wenn womöglich kein Zusammenhang zwischen der Dekoration und der eigenen Tätigkeit herstellbar ist, kann eine unmittelbare Bewertung der gemachten Erfahrungen erfolgen, was sich anhand von Mimik und Körpersprache beobachten lässt. Wenn der Kunde/die Kundin anwesend ist, kann er/sie unmittelbar Rückmeldung geben oder ggf. einen Veränderungsvorschlag machen. Ist dies nicht möglich, könnten auch regelmäßig Feedbackzettel von den Kund_innen ausgefüllt werden (z. B. mit Smileys zur Visualisierung), die dann gemeinsam besprochen werden. Ausgewählte Bewertungen können als „Aushängeschilder“ im Portfolio aufgeführt werden.