Diverse Zuarbeiten

PROFIL

Botengänge durchführen, für jemanden einkaufen, Briefe oder Päckchen versandfertig machen und bei der Post abgeben, jemanden durch Zuarbeit unterstützen.

Diverse Zuarbeiten sind Tätigkeiten, die der Vorbereitung und Unterstützung anderer Arbeiten dienen. Oft werden an einem Arbeits- und Bildungsort verschiedene Produkte hergestellt oder Dienstleistungen erbracht. Beschäftigte, die im Arbeitsbereich „Diverse Zuarbeiten“ tätig sind, können diese Arbeitsbereiche durch die Übernahme kleiner, aber wichtiger Arbeitsschritte unterstützen.

Botengänge durchführen

Die diversen Zuarbeiten können innerhalb der Einrichtung, aber auch im Sozialraum stattfinden. Beispielweise können am Arbeits- und Bildungsort Botengänge erfolgen, bei denen Lebensmittel für den Kioskverkauf oder die Küche besorgt und ausgeliefert werden.

Bürotätigkeiten übernehmen

Des Weiteren können die Beschäftigten Abläufe in der Verwaltung und in Büros unterstützen, indem sie beispielsweise Akten sortieren, zusammenheften, vernichten oder mit Unterstützung und ggf. durch Nutzung eines PowerLinks Kopien oder Scans anfertigen.

Verpacken und versenden

Das Team „Diverse Zuarbeiten“ kann sich außerdem um den Versand und die Verpackung der in der Einrichtung hergestellten Produkte kümmern, zum Beispiel können selbst hergestellte Geschenktüten bestückt und für den Verkauf vorbereitet werden → Papierverarbeitung. Dazu müssen die jeweils benötigten Materialien abgeholt und zu bestimmten Mengen zusammengestellt werden. Auch das Versenden der Produkte sowie das Versenden von Post können von Beschäftigten im Bereich „Diverse Zuarbeiten“ übernommen werden.

Einen Service im Sozialraum anbieten

Um das Angebot auch auf den Sozialraum auszuweiten und so die Zusammenarbeit mit Menschen außerhalb des Arbeits- und Bildungsortes zu unterstützen, können bestimmte Services auch für Unternehmen oder Betriebe angeboten werden. Denkbar wäre das Verteilen von Reklame in der Nachbarschaft oder das Auslegen von Flyern an öffentlichen Plätzen oder am Arbeits- und Bildungsort.

THEMENSPEKTRUM

Die folgenden exemplarischen inhaltlichen Impulse sollen die Breite des Themenspektrums herausstellen. Sie beziehen sich sowohl auf Mitarbeiter als auch auf Beschäftigte.

  • Post einsammeln/verteilen
    • UK nutzen (z. B. Talker), um mit Beschäftigten und Mitarbeiter_innen Kontakt aufzunehmen
    • Briefe, Päckchen zur Post bringen, in Briefkästen einwerfen ggf. Transportbox/Transportwagen verwenden
  • Printmedien verteilen
    • Flyer auslegen, an Personen ausgeben, in Briefkästen einwerfen
    • Plakate aufhängen, Klebestreifen und Reißnägel verwenden
  • Papier/Müll für die Aktenvernichtung einsammeln
    • in Kiste legen, werfen
    • Kiste auf dem Schoß im Rollstuhl oder zu zweit transportieren
  • Einkäufe, Gegenstände abholen und abliefern
    • Transportwagen schieben/ziehen
    • UK nutzen (z. B. Talker), um mit Beschäftigten und Mitarbeiter_innen Kontakt aufzunehmen
  • Akten ordnen
    • z. B. nach Datum, Alphabet, Seitenzahl, Themenfeld, Größe, Farbe
    • Ordnungssysteme, Ablagen verwenden
  • Akten weiterverarbeiten
    • lochen (z. B. Locher verwenden)
    • binden, heften/tackern (z. B. Heftklammern, Büroklammern, Tacker verwenden)
    • laminieren (z. B. in Laminierfolie einlegen und in Gerät legen bzw. aus Gerät entgegennehmen)
  • Aktenvernichtung
    • z. B. kleinreißen, schneiden, Akkuschneider/Aktenvernichter verwenden (ggf. PowerLink verwenden)
  • Kopien erstellen und scannen (ggf. PowerLink verwenden)
  • Akten kuvertieren und versenden
    • falten (ggf. Lineal, Falzbein, Falthilfe/Brieffalter nutzen)
    • rutschfeste Unterlage verwenden
    • Kuverts öffnen, Akten in Umschläge stecken
    • Adressaufkleber, Briefmarken abziehen und aufkleben (z. B. Briefmarkenanfeuchter verwenden, mit Hand aufdrücken)
    • Umschläge verschließen
  • Vorräte überprüfen und Bedarf feststellen
    • ggf. Zählhilfen, Ordnungssysteme verwenden
    • benötigte Zutaten mit Bestand vergleichen (z. B. Orientierung am Rezept/an der Anzahl der Personen)
  • Einkaufszettel erstellen
    • realistische Bilder, Zeichnungen, Marken-Logos von Produkten/Schriftzüge der jeweiligen Produkte verwenden (z. B. kann man aus einem Überangebot an Abbildungen wählen lassen, was benötigt wird. Daraus kann eine Liste/ein Einkaufskorb zusammengestellt werden, die/der mit dem späteren tatsächlichen Einkaufskorb verglichen werden kann)
  • einkaufen
    • verschiedene Geschäfte unterscheiden und auswählen
    • Orientierung im Supermarkt (Welche Produkte stehen oft zusammen im Regal?)
    • Orientierung am Einkaufszettel (z. B. Abbildung des gefundenen Produktes von der Liste nehmen, durchstreichen etc.)
    • Tauschvorgang beim Bezahlen erkennen und verstehen (z. B. vorgezähltes Geld)
    • Einkauf im Wagen transportieren und in mitgebrachten Beuteln verstauen
    • Waren auspacken und ggf. in Behälter füllen
  • Mengen zusammenstellen/bündeln
    • Zählhilfen nutzen (z. B. Schablonen, Bildanleitungen, Vorgaben)
  • Mengen abwiegen
    • z.  B. Digitalwaage nutzen
  • etikettieren bzw. Ware versandfertig machen
    • Etikettiergerät verwenden
    • Sticker, Adressaufkleber abziehen und anbringen
    • Vorrichtungen zur Fixierung einsetzen
  • in Kartons einpacken
    • eine bestimmte Stückzahl erfassen (ggf. Zählhilfen nutzen)
    • Gegenstände in Kartons einordnen (z. B. mit Hilfe individueller Anleitungen oder Vorrichtungen)
    • Füllmaterial herstellen (z. B. Verpackungspolster aus Papierwolle, Altpapier zerreißen)
    • Füllmaterial nutzen (Papier, Karton, Holzwolle, Luftpolsterfolie usw.), mit Händen/Schaufel in Karton einfüllen
Icon für Materialien

(weiterführende) MATERIALIEN

Blesch, G. (1995): Computerunterstützende Förderung bei autistisch und geistig behinderten Menschen. In: Bonfranchi, Riccardo (Hg.): Wir können mehr als nur Schrauben verpacken. Der Einsatz des Computers bei Menschen mit geistiger Behinderung. Bern: Film Institut, S. 37-51.
Bosse, P. U.: Schülerheft Beschäftigungsbereich Büro & Verwaltung. In: Projekt Betriebspraktikum: Berufsorientierung im Problemzusammenhang von Rationalisierung und Humanisierung der Arbeit. Bielefeld: Cornelsen.
Lahoda, K. (2018): Arbeitsalltag in Werkstätten für behinderte Menschen: Zur Bedeutung von Arbeit, sozialen Interaktionen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Münster, New York: Waxmann, S. 128-151.