Bügelservice

KONKRETISIERUNG  ·  Bügelservice

 

SACHASPEKTE UND POTENZIAL

Ein Bügelservice stellt eine Dienstleistung dar, bei der nicht nur die eigene Wäsche, sondern auch die Wäsche öffentlicher, sozialer und privater Einrichtungen (z. B. von Werkstätten, Schulen, Kindergärten, Privathaushalten etc.) bearbeitet wird. Die Beschäftigten erleben so, dass ihre eigene Leistung von ihren Mitmenschen benötigt und wertgeschätzt wird. Der Bügelservice kann einen Abhol- und Lieferservice miteinschließen, d. h., die Wäsche wird abgeholt, gebügelt und gefaltet zurückgebracht. Selbstverständlich kann der Bügelservice auch zu einem vollständigen Wäscheservice ausgebaut werden, der das Sortieren, Waschen und Trocknen der Textilien oder sogar Ausbesserungsarbeiten beinhaltet. Um für das Angebot des Bügelservice zu werben, können Flyer verteilt und Aushänge getätigt werden. Es können außerdem Briefe an Eltern, Betreuer_innen und Bekannte der Beschäftigten versendet werden, in denen diese gebeten werden, zu bügelnde Textilien in der Einrichtung abzugeben oder den Beschäftigten auf die Arbeit mitzugeben.

Wäschestücke, die für die Einrichtung selbst oder für andere Einrichtungen gebügelt werden, können sein: Geschirrtücher, Tischdecken, Bettwäsche oder Arbeitskleidung. Bei manchen Textilien kann es ausreichen, sie von Hand glatt zu streichen.

Beim Bügeln wird die Wäsche durch den Einfluss von Druck, Wärme und Feuchtigkeit geglättet. Dies kann durch ein Bügeleisen oder eine Bügelmaschine erfolgen. Bei der Bügelmaschine (oder auch Heißmangel) wird das eingelegte Kleidungsstück durch zwei eng beieinanderliegende Rollen gezogen. Drehgeschwindigkeit und Temperatur sind verstellbar. Bedient wird die Maschine über einen Fußschalter, der ggf. auch von Hand betätigt werden kann. Das Einlegen der Wäschestücke, das Entgegennehmen sowie das Betätigen des Schalters können arbeitsteilig erfolgen.

Beim Bügeln und Falten sind mehrere Faktoren zu beachten:

  • Arbeitsplatz: Bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes ist darauf zu achten, dass die Arbeitshöhe des Bügelbrettes/Arbeitstisches passend zur Körpergröße oder Höhe des (Roll-)Stuhls gewählt wird (z. B. Hüfthöhe bei stehender Tätigkeit). Es können auch Stehständer oder Stehhilfen verwendet werden. Steckdosen sollten sich in der Nähe des Arbeitsplatzes befinden und Kabel keine Stolperfalle darstellen.
  • Bügelsymbol beachten: Beachtet werden muss das Bügeleisensymbol, das sich auf dem Pflegekennzeichen des jeweiligen Wäschestücks befindet. Die Anzahl der Punkte im abgebildeten Bügeleisen gibt an, auf welche Stufe der Regler des Bügeleisens maximal eingestellt werden darf und ob ein Textil überhaupt gebügelt werden darf (ein Punkt steht für schwache, zwei Punkte für mittlere und drei Punkte für starke Hitze.) Es bietet sich an, die Wäsche vor dem Bügeln nach Hitzebeständigkeit zu sortieren und mit der niedrigsten Stufe zu beginnen. Dann muss der Regler des Bügeleisens nicht ständig angepasst werden.
  • Bügelvorgang: Die Wäsche sollte nicht ganz trocken, sondern bügel-/mangelfeucht sein. Gegebenenfalls kann sie mit Wasser besprüht werden. Die Feuchtigkeit lässt die Fasern aufquellen, sodass diese leichter zu glätten sind. Beim Bügelvorgang greift eine Hand das Bügeleisen und führt es gleichmäßig und parallel zum Körper über das Wäschestück. Die andere Hand zieht das Textil straff. Dieser Vorgang kann auch arbeitsteilig erfolgen.
  • Arbeitsschutz: Um Verbrennungen und Quetschen zu vermeiden, sollten zuvor Sicherheitshinweise zum Umgang mit den technischen Geräten besprochen werden. Die Arbeit am Bügeleisen/der Bügelmaschine sollte immer begleitet und gegebenenfalls im Team durchgeführt werden.
  • Falten: Nach dem Bügeln werden die Wäschestücke auf einem Tisch zusammengelegt, sodass möglichst keine neuen Falten entstehen. Anschließend werden die Teile in die dafür vorgesehenen Regale, Wäschekörbe oder Transportwägen einsortiert und gegebenenfalls zu den Kunden zurückgebracht.

 

IMPULSFRAGEN
  • Welche Vorerfahrungen haben die Beschäftigten bezüglich der Wäschepflege?
  • Welche Vorerfahrungen haben die Beschäftigten bezüglich der Arbeits- und Sicherheitsregeln (z. B. Arbeit mit dem Bügeleisen/der Bügelmaschine)?
  • Wie wird die Wäsche in der Einrichtung bearbeitet? Gibt es eine Wäscherei, mit der eine Kooperation möglich ist?
  • Gibt es einen Raum innerhalb der Einrichtung mit den notwendigen technischen Anschlüssen?
  • Gibt es einen Raum innerhalb der Einrichtung, an dem feste (individuelle) Arbeitsplätze für die Beschäftigten eingerichtet werden können?
  • Sind die erforderlichen Arbeitsgeräte (Waschmaschine, Bügelbrett, Bügeleisen, Bügelmaschine, Falthilfe etc.) vorhanden und den Beschäftigten bekannt?
DIFFERENZIERUNG
  • Wahrnehmen der gleichmäßigen Armbewegungen beim Bügeln
  • Wahrnehmen, wie durch die eigene Kraft Druck auf das Bügeleisen gegeben werden kann, sodass sich das Gleiten des Bügeleisens ändert
  • Bewusstsein für die eigenen Bewegungsmöglichkeiten schaffen durch verbale Rückmeldung bei einzelnen Bewegungsabläufen
  • verschiedene Materialien am Körper spüren (z. B. Baumwolle, Leinen, Polyester, Wolle)
  • Spüren der Wärme, die das Bügeleisen auf dem Wäschestück hinterlässt (Sicherheits- und Arbeitsschutzhinweise beachten)
  • Spüren, wie die Textilien durch das Besprühen mit Wasser nass werden und durch das Bügeln trocknen
  • unterschiedliche Zustände der Wäsche vor und nach dem Bügeln fühlen (zerknittert, rau – glatt)
  • gute Beleuchtung des Arbeitsplatzes sicherstellen
  • Lupen für das Entschlüsseln der Pflegekennzeichen/Patch-Etiketten (die z. B. den Namen des Auftraggebers enthalten) verwenden
  • vorsortierte Wäsche bügeln, damit das Schild nicht gelesen werden muss
  • deutliche Kontraste schaffen (z. B. Bügelbezüge mit Mustern/vielen Farben vermeiden, je nach Wäschefarbe einen hellen bzw. dunklen Bezug verwenden)
  • spezielle Bügeleisen für Menschen mit Sehbehinderung verwenden (zwei Polyethylen-Stäbe an den Seiten des Bügeleisens dienen als Abstandhalter und verhindern Verbrennungen. Sie können auch an handelsübliche Bügeleisen montiert werden)
  • Geräusche des Dampfbügeleisens wahrnehmen (z. B. Zischen)
  • je nach Vorliebe Musik/Radio im Hintergrund hören
  • den Arbeitsablauf mit Bildkarten darstellen
  • Handlungsabläufe vormachen
  • Gesten und Gebärden nutzen (z. B. um zu zeigen, wo die Steckdose ist, welcher Arbeitsschritt folgt etc.)
  • Geruch der Wäsche vor und nach dem Waschen/während des Bügelns wahrnehmen
HANDLUNGSLEITENDE PRINZIPIEN
  • Wahlmöglichkeiten bezüglich der Arbeitsbereiche/-schritte lassen, Wechsel der bisherigen Aufgaben anbieten
  • bei der Auswahl des Arbeitsbereiches auf die Wünsche der Beschäftigten eingehen (Emotionen im Umgang mit verschiedenen Arbeitsschritten beobachten, ggf. stellvertretende Einschätzung von Vorlieben und Bedürfnissen)
  • Einrichtung des eigenen Arbeitsplatzes selbstbestimmt wählen lassen (z. B. in Bezug auf Arbeitsrichtung andere Ausführungen tolerieren, zuerst nur Vorderseiten, dann alle Rückseiten bügeln etc.)
  • Hilfe und Unterstützung durch die Mitarbeiter_innen selbständig einfordern lassen
  • den Arbeitsrhythmus, sofern dies möglich ist, selbst bestimmen lassen (Signalisieren von individuellen Pausen etc.)
  • eigene Ideen und Vorschläge der Beschäftigten berücksichtigen (z. B. Einrichtung eines Ausbesserungsservices etc.)
  • Verantwortung für einzelne Arbeitsschritte/-bereiche übertragen (z. B. für das Ausliefern der Wäsche)
  • Verbindlichkeit hinsichtlich der sorgfältigen, verlässlichen und pünktlichen Ausführung einfordern, auch im Hinblick auf die Zufriedenheit der Kunden und den guten Ruf des Bügelservice
  • respektvoller Umgang der Mitarbeiter_innen mit Entscheidungen der Beschäftigten (z. B. in Bezug auf den individuellen Arbeitsrhythmus)
  • Verantwortung auch für Arbeiten mit Gefahrenpotenzialen übertragen, aber auch Einhaltung von Sicherheitsregeln einfordern (ggf. ist Handführung beim Bügeln/Mangeln notwendig)
  • gemeinsame Start- und Abschlussbesprechungen, in denen die Aufgaben von Beschäftigten und Mitarbeiter_innen gemeinsam verteilt und reflektiert werden (gleichwertige Kommunikationsanteile ermöglichen)
  • assistierende Handlungen im Arbeitsprozess sprachlich begleiten (z. B. wir bügeln jetzt den Ärmel etc.)
  • gezielte und einheitliche Verwendung des (spezifischen) Wortfeldes im Arbeitsprozess
  • verlässliche und respektvolle Beziehungen zu den Beschäftigten gestalten
  • Gespräche ‚über die Köpfe von Beschäftigten‘ vermeiden
  • anstehende Aufgaben im Team der Mitarbeiter_innen besprechen und verteilen, spontane Änderungen mitteilen
  • Zusammenarbeit unter den Beschäftigten im Arbeitsprozess unterstützen (z. B. Bügeln zu zweit, Einsammeln/Ausliefern der Wäsche im Team)
  • Sicherheit und Routine im Arbeitsprozess gewährleisten (z. B. durch vertraute Arbeitsabläufe, bekannte räumliche und zeitliche Struktur)
  • Veränderungen im Arbeitsablauf transparent machen (z. B. wechselndes Personal, veränderte Arbeitsschritte)
  • individuelles Arbeitstempo akzeptieren (Temperaturregler des Bügeleisens und Geschwindigkeit der Bügelmaschine anpassen)
  • individuelle Arbeitspausen und ggf. Lageveränderungen anbieten und ggf. begleiten
  • selbstständige Ausführung möglichst vieler Arbeitstätigkeiten unterstützen (z. B. durch den Einsatz spezifischer Vorrichtungen und Hilfsmittel wie Griffverdickungen oder einem kleinen Rad auf dem Bügeleisen)
  • Erleben von Selbstwirksamkeit im Arbeitsprozess
    • durch eigene Entscheidungen (z. B. Auswahl des Arbeitsbereichs)
    • durch Hervorrufen von Veränderungen durch eigenes Tun (z. B. Wäsche mit Händen glattstreichen)
    • durch das Erzeugen von Effekten (z. B. An- und Ausschalten der Bügelmaschine)
  • Leistung der Beschäftigten wertschätzen (durch regelmäßige Rückmeldeprozesse)
    • fachliches und emotionales Feedback während des/nach dem Arbeitsprozess geben (ggf. Gesten, Gebärden, Bilder usw. einsetzen, z. B. Daumen hoch)
    • gegenseitiges Feedback der Beschäftigten anregen
    • Zufriedenheit der Kunden erfragen und visualisieren
    • ggf. Tipps zur Weiterarbeit geben
THEMENBEZOGENES WORTFELD
  • das Bügeleisen
  • das Bügelbrett
  • die Bügelmaschine
  • der Fleck
  • die Wäsche
  • das Oberteil
  • das T-Shirt
  • der Pullover
  • die Hose
  • das Hemd
  • die Bluse
  • das Geschirrhandtuch
  • der Wäschekorb
  • das Regal
  • bügeln
  • glätten
  • streichen
  • falten
  • legen
  • einräumen
  • abholen
  • ausliefern
  • anschalten
  • ausschalten
  • verbrennen
  • kalt
  • warm
  • heiß
  • glatt
  • rau
  • frisch
  • sauber
  • langsam
  • schnell
  • Ich brauche …
  • Ich bin fertig.
  • Vorsicht, heiß!
  • Wir möchten die Wäsche abholen.
  • Wir bringen Ihnen die Wäsche.
BEISPIELPLANUNG

Falls es einen Hauswirtschaftsraum gibt, wird dieser gemeinsam mit den Beschäftigten aufgesucht. Der Weg in den Raum kann beispielsweise durch ein Bild, eine Symbolkarte, Gebärde oder ein taktiles Angebot, wie zum Beispiel das Fühlen und Riechen frischer Wäschestücke, gestaltet werden. Dieses Vorgehen macht den Ablauf transparent, sodass die Beschäftigten Erwartungen an die folgende Situation aufbauen können. Falls kein spezieller Raum zur Verfügung steht, kann der Gruppenraum entsprechend umfunktioniert werden. Ist den Beschäftigten die Arbeit im Bügelservice noch nicht bekannt, sollte dieser Raum von den Mitarbeiter_innen vorbereitet werden. Ggf. können die Räume der anderen Gruppen aufgesucht werden und dort nach zu bügelnder Wäsche gefragt werden.

Um die Neugier der Beschäftigten zu wecken und das Ziel des Bügelservice zu demonstrieren, werden fertig gebügelte/gefaltete und noch zu bearbeitende Textilien als Muster hervorgeholt und taktil, visuell und olfaktorisch erkundet. Unterschiede zwischen verschiedenen Materialien können wahrgenommen werden →effektgeleitet. Die Textilien werden herumgereicht, wodurch Interaktionsprozesse ermöglicht werden. Anschließend werden die benötigten Materialien und Arbeitsgeräte gezeigt und erkundet. Das Ziel des Bügelservice wird erläutert →reflektiert-symbolisch.

Bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes wird die Tätigkeitsform der Beschäftigten berücksichtigt. Sie kann stellvertretend →effektgeleitet oder in enger personaler Begleitung erfolgen, indem z. B. konkrete Gegenstände ausgewählt und deren Verwendungsarten demonstriert werden, sodass Nachahmung möglich ist →ergebnisorientiert. Sie kann auch weitgehend selbstständig erfolgen, indem z. B. bildliche Anleitungen für das Sortieren nach Pflegekennzeichen genutzt werden →reflektiert-symbolisch. Bei der Erstellung eines Arbeitsplans/einer individuellen Checkliste wird in gleicher Weise vorgegangen. Generell gilt: Die mündliche Besprechung der Aufgaben ist wichtig – eine zeitlich länger verfügbare Gedächtnisstütze, die im eigenen Tempo erlesen/erlebt werden kann, ist nur durch Visualisierung der einzelnen Bestandteile oder durch das Erkunden der Utensilien möglich. Bei einer ersten Erkundung der Geräte sollten Sicherheitsaspekte besprochen, visualisiert und in behutsamer Weise die Wärme, die das Bügeleisen auf dem Stoff hinterlässt, erfahrbar werden.

Bei der Verteilung der Aufgaben und der Bildung von Arbeitsteams äußern die Beschäftigten ihre Vorlieben. Sind die Vorlieben der Beschäftigten noch nicht bekannt, können im weiteren Verlauf Mimik, Gestik, Körperhaltung, Lautäußerungen etc. Hinweise auf Gefallen oder Nicht-Gefallen geben. Regelmäßige Änderungen bei der Aufgabenzuteilung sind erwünscht, weil die Beschäftigten dadurch in ihrer Handlungskompetenz gefördert werden und die Chance erhalten, neue Vorlieben und Stärken zu entdecken.

Anmerkung:

Sind die Beschäftigten mit den Arbeitsschritten vertraut, kann der Einstieg abgekürzt werden. Das Wahrnehmen der Arbeitsgeräte und Wäsche-Muster kann als Orientierungsgrundlage ausreichen. Die Visualisierungen sollten beibehalten werden, um einen transparenten und strukturierten Verlauf zu gewährleisten.

Folgende Arbeitsschritte sind zu erledigen:

  • Abholen oder Entgegennehmen der Wäsche
  • Sortieren nach Farbe und Pflegekennzeichen
  • Wäsche befeuchten/besprühen
  • Bügeln/von Hand glattstreichen
  • Falten
  • Einsortieren in Regal oder Ausliefern zum Kunden

Zunächst wird das Abholen der Wäsche aus z. B. Gruppenräumen und das Entgegennehmen der Wäsche, die von den Kunden gebracht wird, aufgeteilt. Hier können Checklisten eingesetzt werden. Für manche Beschäftigte bieten sich wahrnehmungsbezogene Angebote an. Sie erkunden in dieser Zeit die Wäsche-Muster oder bereitgestellte Utensilien mit allen Sinnen →effektgeleitet. Während des Bügelns selbst kann auf basale Art und Weise eine Veränderung der Wäschestücke (zerknittert, rau – glatt) wahrgenommen werden. Auch das Glattstreichen der Wäsche von Hand kann eine Möglichkeit sein, das basale Wahrnehmen hin zu einer →effektgeleiteten/ergebnisorientierten Tätigkeit zu erweitern. Die Hände der Beschäftigten können geführt werden.

Für manche Beschäftigte kann es motivierend sein, durch ihre Tätigkeiten immer wieder Effekte hervorzurufen, zum Beispiel durch Wedeln, Zerknüllen, Glattstreichen der Wäsche. Beschäftigte, die →effektgeleitet handeln, werden in die Arbeitsabläufe miteinbezogen, indem sie beispielsweise eine Bügelmaschine durch einen Taster (PowerLink) in Gang setzen, den Sprühkopf der Wasserflasche oder die Dampf-Taste am Bügeleisen drücken, während ein anderer Beschäftigter das Gerät →ergebnisorientiert bedient. Eventuell wird ein Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung erkannt. Es muss jeweils beobachtet und ausprobiert werden, welcher Effekt im Einzelfall motivierend ist.

Beschäftigte, die →ergebnisorientiert tätig sind, verstehen, was sie mit ihrem Handeln bewirken (z. B. durch Bügeln wird die Wäsche glatt). Sie führen einzelne überschaubare Teilschritte (siehe oben) aus, die zuvor demonstriert werden. Spezielle Hilfsmittel wie zum Beispiel Griffverdickungen, Polyethylen-Stäbe am Bügeleisen, Adapter zum Drehen des Temperaturreglers, Faltbretter etc. sowie enge personale Begleitung, die die Beschäftigten psychisch und motivational unterstützt, können den Arbeitsvorgang erleichtern. Zwischen- und Endergebnisse können kontrolliert werden, indem zum Beispiel auf basale Weise die „Vorher- und Nachher-Zustände“ der Wäsche taktil oder visuell erfasst werden.

Werden alle Arbeitsschritte im Gesamten überblickt, können diese weitgehend selbstständig ausgeführt werden. Visualisierungen und Checklisten können hilfreich sein. Je nach individuellen Voraussetzungen können die zuvor genannten Hilfsmittel eingesetzt werden →reflektiert-symbolisch.

Während der gesamten Arbeitsphase sollen die emotionalen, körperlichen und verbalen Äußerungen der Beschäftigten berücksichtigt werden. Gegebenenfalls kann mit Lob, motorischer, psychischer Unterstützung oder mit individuellen Pausen reagiert werden. Time-Timer können helfen, die verbleibende Zeit besser absehen zu können. Zur Strukturierung des zeitlichen Ablaufs trägt auch der Vergleich der Wäschekörbe mit noch zu bearbeitender und fertiger Wäsche bei (Was wurde bereits mit Wasser besprüht/gebügelt/gefaltet, was noch nicht?). Zwischenergebnisse können mit dem gewünschten Endzustand verglichen werden (z. B. mit einem fertig gefalteten Tuch). Durch Reflexionsfragen und Hinweise können die Beschäftigten lernen, ihr Tun selbst zu bewerten und gegebenenfalls zu korrigieren.

Die Aufräumphase wird zum Beispiel durch eine Gebärde oder Symbolkarte angekündigt. Alle Beschäftigten werden ihren Voraussetzungen entsprechend mit einbezogen.

Zum Abschluss wird den Beschäftigten vor Augen geführt, dass alle Wäschekörbe mit zu bügelnder Wäsche leer sind und dagegen Stapel mit gebügelter und gefalteter Wäsche vorhanden sind. Einzelne Wäschestücke können taktil und visuell erkundet und im Team reflektiert werden (z. B. Talker einsetzen, Symbolkarten mit Anzahl an Sternen zur eigenen/gegenseitigen Bewertung auswählen lassen). Auch wenn kein Zusammenhang zwischen dem Produkt und der eigenen Tätigkeit hergestellt werden kann, kann eine unmittelbare Bewertung der gemachten Erfahrungen erfolgen, was anhand von Mimik und Körpersprache beobachtet werden kann →effektgeleitet.

Die erledigte Wäsche wird den Auftragszetteln zugeordnet und in kleinen Teams ausgeliefert oder den Kunden entgegengegeben. Um auch externe Bewertungen zu erhalten, bietet es sich an, allen Kunden in regelmäßigen Abständen Feedbackzettel auszuhändigen, die dann beim folgenden Auftrag eingesammelt werden. Diese können vorgelesen, gemeinsam betrachtet (z. B. Sterne-Bewertung) und als „Aushängeschilder“ aufgehängt werden. Dadurch können die eigene Motivation für zukünftige Tätigkeiten sowie das Erleben von Wertschätzung der eigenen Arbeit erhöht werden.