Mitbestimmung und Demokratie praktisch erfahren

KONKRETISIERUNG  ·  Mitbestimmung und Demokratie praktisch erfahren – Gruppensprecher/innen  im BFB *

Gesine Koher – Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung GmbH


Sachaspekte

Mitarbeitende eines Beschäftigungs-und Förderbereichs sollen neben der Kompetenzerweiterung und der Selbstwirksamkeitserfahrung, einen Bezug zur Arbeitswelt, eine Arbeitsverständnis bzw. eine Arbeitsidentität entwickeln. Durch Bildungsangebote sollen sich den Mitarbeitenden neue Themenfelder erschließen, Interessensgebiete vertieft und beleuchtet werden, Zusammenhänge verstanden werden und neu Handlungsfelder für die Mitarbeitenden aufgemacht werden. Durch Angebote zur politischen Bildung im Rahmen des BFBs werden den Mitarbeitenden im ersten Schritt die basalen Prinzipien unserer Demokratie vermittelt und erfahrbar gemacht. Dazu gehören Wahlen, Interessenvertretungen, Mehrheitsbeschlüsse, Mitbestimmung. Als Handlungsfeld wird den Mitarbeitenden die aktive Teilnahme an diesen Prozessen eröffnet.

Konkret wird im BFB in jeder Gruppe ein Gruppensprecher/in gewählt. Diese Wahl wird in den Gruppen vorbereitet, die Aufgaben des/der Gruppensprechers/in werden thematisiert, der Ablauf einer Wahl wird besprochen und durchgeführt. Die Gruppensprecher/innen treffen sich einmal im Monat zu einer Gruppensprechersitzung. Diese Sitzung findet in einem Besprechungsraum unter Beachtung eines angemessenen Besprechungssettings und unter Leitung des zuständigen Psychologen statt. Es werden in den ersten Sitzungen Meinungen aus den Gruppen zu unterschiedlichen Themen abgefragt- der Gruppensprecher/in erlernt seine Rolle als Interessenvertreter/in seiner Gruppe (Zufriedenheit mit dem Teeangebot, Zufriedenheit mit dem Mittagessen,  und Verbesserungsvorschläge, Zufriedenheit mit den Gemeinschaftsangeboten und Wünsche….). Dabei werden zunächst einfache Fragestellung zur Verdeutlichung der Strukturen thematiesiert und im weiteren Verlauf werden die Themenfelder komplexer. Jeder Gruppensprecher erhält individuelle Assistenz bei seinen Berichten und berichtet anhand seiner individuellen Kommunikationsmittel. Die Themen werden in den Gruppen besprochen, die Meinungen aller Mitarbeitenden fließen in den Auftrag zur Berichterstattung an den Gruppensprecher.

Um die demokratischen Prinzipien ganz klar erfahrbar zu machen erfolgt nach dieser Einführungsphase die konkrete Planung einer Festlichkeit des BFB. Die Gruppensprecher erhalten immer wieder Themen, die sie in ihrer Gruppe diskutieren sollen und zu denen sie die Rückmeldung in die Gruppensprechersitzung einbringen sollen. Die Themen sind:

  • Wer sollen die Gäste sein?
  • Wie erfahren die Gäste dass sie eingeladen sind?
  • Wie wird es besonders festlich? (Deko, Empfang, Kleidung…..)
  • Welche Gruppe kann welche Aufgabe übernehmen?
  • Was soll es zum Essen geben?
  • Welche Getränke soll es geben?
  • Was soll auf dem Fest Besonderes stattfinden? (Reden, Musik, Aufführungen…..)
  • Die in den Gruppensprechersitzungen zusammengetragenen Ergebnisse aus den Gruppen werden umgesetzt.
Potenzial
  • Welche vorbereitenden Angebote/Teilschritte der Angebotsvorbereitung müssen zur richtigen Einordnung des Angebots stattfinden? Regelmäßige Gruppenbesprechungen auch in Form von Arbeitsbesprechungen, demokratische Grundstrukturen im Gruppenalltag, personenzentrierter Ansatz zur Förderung des Selbstbewusstsein und der Meinungsfindung, Wertschätzender Umgang mit Positionen und Meinungen der Mitarbeitenden
  • Unterstützungsbedarfe ermitteln? (Hilfsmittel, Wahrnehmung, Kognition, Kommunikation, Emotionale u. soziale Fähigkeiten)
  • Welche Mittel zur Kommunikation müssen vorbereitet werden (Visualisierung der Meinungen, bei Abstimmungen, Einführung von Gebärden und Piktogrammen)?
  • Welches Setting muss sowohl der Wahl als auch den Gruppensprechersitzungen Ernsthaftigkeit zu verleihen? Wahlzettel, Protokoll der Sitzung, Konferenzraum, Kaffee..
  • Welche individuelle Assistenz benötig jeder Mitarbeitende in den Sitzungen? Wieviel Personal wird benötigt?
  • Welche Störungen können bei der Durchführung auftreten? Welche Gegenmaßnahmen können vorbereitet werden? Z.B. keine Kompromisse finden, Streit, Frustration
  • Wie müssen in der ersten Phase die Fragestellungen aufgebaut sein, um zunächst das Prinzip der Rückmeldung durch den Gruppensprecher in das Gremium zu vermitteln.
  • Wie können die Mitarbeitende des BFBs ein Interesse entwickeln/ motiviert werden/die Notwendigkeit sehen, an dem Angebot aktiv teilzunehmen? Ergebnisse erfahrbar machen!
  • Welche vorbereitenden Angebotseinführungen können stattfinden, um die schon vorhandenen Kompetenzen der Mitarbeitenden herauszuarbeiten und sie als „Experten“ für die Belange des Bereichs zu identifizieren und damit ihre Mitbestimmung als wichtigen Impuls deutlich zu machen?
IMPULSFRAGEN
  • Welche vorbereitenden Angebote/Teilschritte der Angebotsvorbereitung müssen zur richtigen Einordnung des Angebots stattfinden? Regelmäßige Gruppenbesprechungen auch in Form von Arbeitsbesprechungen, demokratische Grundstrukturen im Gruppenalltag, personenzentrierter Ansatz zur Förderung des Selbstbewusstsein und der Meinungsfindung, Wertschätzender Umgang mit Positionen und Meinungen der Mitarbeitenden
  • Unterstützungsbedarfe ermitteln? (Hilfsmittel, Wahrnehmung, Kognition, Kommunikation, Emotionale u. soziale Fähigkeiten)
  • Welche Mittel zur Kommunikation müssen vorbereitet werden (Visualisierung der Meinungen, bei Abstimmungen, Einführung von Gebärden und Piktogrammen)?
  • Welches Setting muss sowohl der Wahl als auch den Gruppensprechersitzungen Ernsthaftigkeit zu verleihen? Wahlzettel, Protokoll der Sitzung, Konferenzraum, Kaffee..
  • Welche individuelle Assistenz benötig jeder Mitarbeitende in den Sitzungen? Wieviel Personal wird benötigt?
  • Welche Störungen können bei der Durchführung auftreten? Welche Gegenmaßnahmen können vorbereitet werden? Z.B. keine Kompromisse finden, Streit, Frustration
  • Wie müssen in der ersten Phase die Fragestellungen aufgebaut sein, um zunächst das Prinzip der Rückmeldung durch den Gruppensprecher in das Gremium zu vermitteln.
  • Wie können die Mitarbeitende des BFBs ein Interesse entwickeln/ motiviert werden/die Notwendigkeit sehen, an dem Angebot aktiv teilzunehmen? Ergebnisse erfahrbar machen!
  • Welche vorbereitenden Angebotseinführungen können stattfinden, um die schon vorhandenen Kompetenzen der Mitarbeitenden herauszuarbeiten und sie als „Experten“ für die Belange des Bereichs zu identifizieren und damit ihre Mitbestimmung als wichtigen Impuls deutlich zu machen?
DIFFERENZIERUNG

Die nachfolgenden Angaben zur Differenzierung beziehen sich auf drei konkrete Beschäftigte.

  • Bewusstsein für die eigenen Bewegungsmöglichkeiten schaffen und die eigenen Handlungsmöglichkeiten
  • Körperbewusstsein unterstützen durch Veränderung der Körperlage
  • unterschiedliche Belastung der Muskeln spüren
  • persönliche Vorlieben können eingebracht werden
  • verschiedene Bodenbeläge
  • Vorlieben können eingebracht werden
  • Anderer Personen (Gestik/Mimik)bewusst wahrnehmen
  • Vorlieben können eingebracht werden
  • Zuhören
  • Handlungsbegleitendes Sprechen in der Assistenz wahrnehmen
  • Kommunikation der Mitarbeitenden untereinander
  • Regemäßige Gruppenbesprechung
  • Bekanntmachung aller Gebärden und Gesten
  • Besprechungen finden in verschiedenen Räumen statt
HANDLUNGSLEITENDE PRINZIPIEN
  • Wahl des Gruppensprechers als Interessenvertreter
  • Erforschung und Erfassung der Meinungen und Interessen der Mitarbeitenden in der Gruppenbesprechung
  • Beauftragung des Gruppensprechers zum Einbringen der Interessen ins Gruppensprecher- Gremium
  • Konsens oder Kompromis finden, Mehrheitsbeschluss
  • Highlight anbieten: Beteiligung der Mitarbeitenden an der Planung und Umsetzung des Festes, in alle Arbeitsschritte miteinbeziehen und assistierend zur Seite stehen
  • Vorlieben und Wünsche der Mitarbeitenden berücksichtigen (z. B. Emotionen im Umgang mit verschiedenen Themen beobachten, ggf. stellvertretende Einschätzung)
  • Tägliche Arbeitsbesprechungen und feste wöchentliche Termine zu den Gruppenbesprechungen zum Thema Interessenvertretung
  • Mitbestimmung bei der Planung der Wochenstruktur und Tagesstruktur
  • Möglichkeit der Teilnahme nach Tagesverfassung
  • Identifikation mit den Themen des BFB
  • Entwicklung von einer Vorstellung bzgl. der Möglichkeit und Wichtigkeit von Mitbestimmung
  • Entwicklung der Vorstellung: Erwachsene können Einfluss auf Entscheidungen und ihre Umgebung nehmen
  • Erwachsenen können ihren Interessenvertreter wählen
  • Ein Interessenvertreter vertritt die ganze Gruppe- damit kann die ganze Gruppe Einfluss nehmen
  • Im Meinungsfindungsprozess kann man überstimmt werden oder es muss ein Kompromiss gefunden werden (Frustration?)
  • Gesprächskultur wird geübt: Zuhören und die eigene Meinung vertreten, Meinung begründen
  • Verantwortung für einzelne Aufgaben werden übertragen
  • Verantwortung für Aufgaben werden übernommen (Einsatz für die Gemeinschaft)
  • Eigene Meinungen in praktikable Lösungen umsetzen/allgemeingültige Regeln umsetzen
  • Mitarbeitende und Personal sprechen sich gegenseitig und untereinander mit Namen an, ggf. mithilfe von UK oder GUK
  • Zuhören, Respekt, Verlässlichkeit untereinander einfordern
  • gezielte und einheitliche Verwendung des (spezifischen) Wortfeldes im Meinungsfindungsprozess
  • Ergebnisse mitteilen und visualisieren
  • Kooperation der Beschäftigten untereinander fördern (z. B. durch Kommunikation untereinander ggf. mithilfe von UK und GUK etc.)
  • Respektvolle Interaktion auf Augenhöhe, keine Gespräche „über die Köpfe von Mitarbeitenden hinweg“
  • durch responsive Haltung niedrigschwelliges Assistenz Angebot
  • assistierende Handlungen in Diskussionen begründen und verdeutlichen, dass es sich um eine Assistenz für den entsprechenden Mitarbeitenden handelt
  • Tipps zur Weiterdenken geben, loben und Meinungen wertschätzen
  • unerwartetes und nicht situationsangemessenes Verhalten reflektieren, verschiedene Gründe für Verhaltensauffälligkeiten in den Blick nehmen (z. B. Interaktionen, Kommunikation, Umgebungsfaktoren berücksichtigen)
  • individuelles Arbeitstempo/Kommunikationsmöglichkeiten/Tempo beim Erfassen einer Thematik akzeptieren
  • (individuelle) Pausen ermöglichen
  • Sicherheit und Routinen im Gesprächsprozess ermöglichen, Änderungen vorher mitteilen/transparent machen
  • Bewusstmachen der bereits vorhandenen individuellen Interessen und Meinungen im Vorbereitungsprozess
  • Bewusstmachen der Möglichkeit über das Einbringen der eigenen Meinung Einfluss zu nehmen
  • Bewusstmachen der Auswirkung der eigen Meinung in der Umsetzung auf die Allgemeinheit
  • selbständige Planung und Ausführung der Prozesse unterstützen (z. B. durch die Verwendung von Hilfsmitteln)
  • Unterstützung bei Handlungen durch genaue Klärung des Auftrages und Visualisierung der Handlungsabfolge mit Bildkarten, Tutorials etc. und des Auftrages und Ergebnisses durch Ergebniskarten
  • Unterstützung bei Handlungen durch sensibel eingesetzte Assistenz durch Tipps zur Weiterarbeit
  • Erleben von Selbstwirksamkeit durch eigene Verantwortung und Entscheidungen im Diskussionsverlaufs
  • Erleben von Wertschätzung durch andere Mitarbeitende, Personal und Personen aus dem BFB durch regelmäßige Rückmeldeprozesse während und am Ende der Gruppensprechersitzung (fachliches und emotionales Feedback, z. B. Gesten, Gebärden, Bilder einsetzen)
THEMENBEZOGENES WORTFELD
  • Der/die Gruppensprecher/in
  • Die Gruppensprechersitzung
  • Die Gruppe
  • Gruppenbesprechung
  • Die Wahl
  • Die Meinung der Gruppe/ unsere Meinung dazu..
  • Die Meinung des Einzelnen/ verschiedene Meinungen
  • Der Kompromiss/die Einigung
  • die Diskussion
  • der Einfluss
  • die Pause
  • der Start
  • das Ende
  • reden
  • zuhören
  • verstehen
  • mitbestimmen
  • einigen
  • aufschreiben/festhalten
  • streiten/diskutieren
  • nachgeben
  • nachdenken
  • zufrieden
  • unzufrieden
  • laut
  • leise
  • freundlich
  • unfreundlich
  • gut
  • schlecht
  • gerne
  • ungerne
  • Ich brauche bitte…
  • Ich bin fertig.
  • Das habe ich verstanden
  • Ich möchte etwas sagen..
  • Das ist meine Meinung
  • Ich brauche Hilfe von……
  • Kann ich Dir helfen?
  • Ich mache das allein.
  • Das gefällt mir gut.
  • Das gefällt mir nicht.
  • Das kann ich gut.
  • Das kann ich nicht.
  • Das machst du gut.
  • Danke
  • Bitte
BEISPIELPLANUNG
Teilnahme an der Interessenvertretung der Mitarbeitenden im BFB:

Alle Gruppen im BFB sind an einem Berufsfeld ausgerichtet. Je nach individuellem Interesse und Vorstellungen können sich die Mitarbeitenden sich für ein Berufsfeld entscheiden (Eingangsinterview) oder umentscheiden (Zielvereinbarungsgespräch).

Regelmäßige Arbeitsbesprechung etablieren:

Konzeptionell ist für alle BFB-Gruppen hinterlegt:

Ein verbindlicher Tages- und Wochenplan bietet den Mitarbeitenden eine klare Übersicht und eine verlässliche Struktur. Er erleichtert es, sich im Gruppenalltag zu orientieren und wird im Gruppenraum im Rahmen einer morgendlichen Arbeitsbesprechung mit individuellen Piktogrammen/ Kommunikationsmöglichkeiten kommuniziert und am Whiteboard visualisiert …

Mitgestaltung und Mitwirkung der Leistungsberechtigten, gesetzlichen Betreuer, Angehörigen, Mitarbeiter des Lebens- und Wohnbereiches

… Zudem gibt es verschiedene Gremien zur Mitwirkung im BFB. Die Leistungsberechtigten stellen aus jeder Gruppe einen Gruppensprecher, der besondere Anliegen und Vorstellungen der Gruppenmitglieder in die monatlich stattfindende Gruppensprechersitzung kommunizieren. Der Psychologe leitet diese Sitzung und unterstützt als neutrale Person die Leistungsberechtigten bei der Kommunikation und leitet die Anliegen intern an das Team des BFB weiter …“

 Damit ist das Prinzip der der täglichen Arbeitsbesprechung in den Gruppen des BFB konzeptionell verankert und etabliert sowie auch das Gremium der Gruppensprecher zur Mitwirkung. Mitarbeitende haben durch die tägliche Arbeitsbesprechung gelernt, sich durch ihre individuellen Kommunikationsmöglichkeiten einzubringen, kennen ihre Möglichkeit eine Wahl zu treffen, eine Aufgabe übernehmen oder ablehnen zu können und wissen auch um die Verbindlichkeit ihrer Zusagen innerhalb einer Planung. Ebenfalls ist es den Mitarbeitenden bereits bekannt, mit unterschiedlichen Mitarbeitenden und Personal zusammen zu arbeiten. In den Arbeitsbesprechungen werden die Voraussetzungen geschaffen und täglich geübt, die für die Gruppensprechersitzungen notwendig sind.

Neben den täglichen Arbeitsbesprechungen wird in jeder Gruppe ein wöchentlicher oder zwei wöchentlicher ein gesonderter Termin zur Gruppenbesprechung eingeführt und fest in der Wochenstruktur verankert.

Kommunikationsmöglichkeiten werden eingeführt (UK, GUK, Symbolkarten Kommunikationskarten): Alle Tagesordnungspunkte, Tätigkeiten, Personen, Örtlichkeiten werden nach und nach als Symbolkarte mit aufgenommen. In Talker werden diese individuell eingefügt und eine GUK-Gebärde wird der Symbolkarte zugeordnet. Es gibt einen allgemeinen Symbolkartenfundus oder individuell gestaltete Kartenkästchen für einzelnen Mitarbeitenden, um die individuelle Überschaubarkeit der Karten sicher zu stellen.

In den konstituierenden Sitzungen der Gruppenbesprechungen wird vermittelt, um was es bei den Sitzungen geht: Dass es für die Mitarbeitenden wichtig ist sich einzubringen und Dinge zu verbessern oder neue Dinge vorzuschlagen. Dass die Mitarbeitenden einen Gruppensprecher wählen, der ihre Meinungen und Anregungen aus der Gruppe in die Gruppensprechersitzung trägt. Es werden Vorschläge für einen Gruppensprecher gesammelt und die Wahl durchgeführt. Jeder Mitarbeitende erhält individuelle Assisten bei der Durchführung der Wahl.

  • Zum in der Wochenstruktur vereinbarten Termin findet in den Gruppen die Gruppenbesprechung statt. Am Whitboard befindet sich das Symbol für die Gruppenbesprechung und das Symbol für das aktuelle Thema.
  • Besprechungs-Atmosphäre muss geschaffen werden (Materialien vom Tisch, Tür zu, Unbeteiligt verlassen den Raum…..)
  • Kommunikationsmittel müssen bereit gestellt werden
  • Assistenten stehen zur Verfügung
  • Mitarbeitende haben alle anderen Bedürfnisse erfüllt (Toilette, Bewegung, Ruhe, Hunger, Durst…)
  • Mitarbeitende kennen die Bedeutung und die Wichtigkeit der Gruppenbesprechun
  • Die Karte mit dem Tagesthema wird in der Gruppenbesprechung besprochen (Beispiel: Kräuter-oder Roter-Tee im BFB)
  • Die Fragestellung wird erklärt, evtl. individuell zu allen Mitarbeitenden kommuniziert.
  • Der Gruppensprecher bringt die Frage evtl. aus der Gruppensprechersitzung mit und hat eine besondere Rolle bei der Erklärung.
  • Jeder Mitarbeitende kann nun sagen, welchen Tee er lieber trinkt? Die einzelnen Ergebnisse werden auf dem Whiteboard dem jeweiligen Foto zugeordnet, jeder Mitarbeitende erhält bei seiner Meinungsäußerung individuelle Assistenz.
  • Das Ergebnis wird ausgewertet und die möglichen gute Lösung besprochen: nur noch roten Tee? Nur noch Kräuter Tee? Dabei werden die Mitarbeitenden angeregt auch Perspektivwechsel vorzunehmen und aus der Perspektive der anderen Mitarbeitenden zu schauen.
  • Das Ergebnis wir protokolliert.
  • Gemeinschaftliche Ergebniskontrolle
  • Der Gruppensprecher nimmt das Ergebnis in die monatliche Gruppensprechersitzung. Nach dem gleichen Prinzip tragen alle Gruppensprecher die Ergebnisse aus den Gruppengesprächen vor. Das Ergebnis wird visualisiert und die mögliche gute Lösung wird besprochen.
  • Gemeinschaftliche Ergebniskontrolle
  • Entsprechend des Ergebnisses der Gruppensprechersitzung werden Veränderungen vorgenommen
  • Mithilfe von Talkern, Symbolkarten mit Sternen, Smileys kann die Lösung bewertet und reflektiert werden. Diese unmittelbare Bewertung der Lösung erfolgt auch anhand von beobachteter Mimik und Körpersprache.
  • Die Zufriedenheit mit der Lösung kann nach einer gewissen Zeit über die Gruppensprecher abgefragt werden.
  • Wenn das Verfahren der demokratischen Entscheidungsfindung etabliert ist, werden die Themen oder Fragestelklungen komplexer und es wird nach diesem Prinzip gemeinsam ein Fest geplant.
  • Die Planung des Festes wird jedoch kleinschrittig strukturiert, es werden immer nur kleine Teilaspekte diskutiert und Entscheidungen dazu getroffen (Überforderung vermeiden!)
  • In den Sitzungen werden auch die Aufgaben zur Vorbereitung des Festes verteilt.
  • Das Fest wird entsprechend durchgeführt. Der Enfluss auf die Gestltung des Festes wird den Mitarbeitenden somit erfahrbar gemacht.

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Die Konkretsierung ist im Rahmen der Multiplikator*innenqualifikation entstanden.