Inklusive Kunst ist starke Kunst! Sie ist vielfältig, inspiriert und eröffnet neue Perspektiven. Sie schafft einen einzigartigen kreativen Raum und verbindet.
Was ist wichtig bei der Produktion von zeitgenössischer inklusiver Kunst? Was ist wichtig für die Präsentation? Wie gelingt es, inklusive Künste weiter zu qualifizieren und fest zu etablieren, auch im ländlichen Raum?
Das europäische Symposium im Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Schweiz, ergänzt um Stimmen aus Polen, bietet Gelegenheit, sich zu diesen Fragen im internationalen Kontext auszutauschen, über den Tellerrand zu schauen, sich gegenseitig zu inspirieren und miteinander zu vernetzen.
Eingeladen sind Kunst- und Kulturschaffende, Wissenschaftler*innen, Leiter*innen und Mitarbeitende von Angeboten der Eingliederungshilfe und Kultureinrichtungen mit und ohne Beeinträchtigung. Tagungssprache ist Deutsch. Eine Simultanübersetzung in Deutsche/ Schweizerdeutsche Gebärdensprache und Leichte Sprache wird bei Bedarf angeboten.
EUROPÄISCHES SYMPOSIUM IM DREILAND „INKLUSIVE KUNST IST STARKE KUNST!“
TAG 1 Donnerstag, 08. Mai 2025
12.00 Uhr Ankommen und Anmeldung
13.00 Uhr Begrüßung und Hinweise zur Organisation
Dr. Alexandr Azarkevitch, Künstlerische Leitung Tanztheater Öflingen
Jörg Markowski, Geschäftsführung Haus der Diakonie Wehr-Öflingen
Dr. Sigrid Gronbach, Referentin Teilhabe am Arbeitsleben, Diakonie Deutschland, Berlin
13.15 Uhr Grußworte
Elke Ronneberger, Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, Berlin
13.25 Uhr Das Öflinger Modell – 40 Jahre inklusive Künste im Haus der Diakonie Wehr-Öflingen
Dr. Alexandr Azarkevitch, Künstlerische Leitung Tanztheater Öflingen
Jörg Markowski, Geschäftsführung Haus der Diakonie Wehr-Öflingen
Heidrun Meyer, Künstlerin im Haus der Diakonie Wehr-Öflingen
Ihrer Zeit voraus haben Hanna und Paul Gräb, die Gründer*innen des Hauses der Diakonie Wehr-Öflingen, früh auf die Künste als Motor für inklusive Entwicklung gesetzt. Die Künste haben hier bis heute einen hohen Stellenwert. Wir geben einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten und Visionen.
13.50 Uhr kaethe:k Kunsthaus – Chancen und Barrieren für Künstler:innen
mit Behinderung
Melanie Schmitt, Leiterin des kaethe:k Kunsthaus, Pulheim bei Köln
Elias von Martial, Künstler im kaethe:k Kunsthaus, Pulheim bei Köln
Das kaethe:k Kunsthaus der Gold-Kraemer-Stiftung in Pulheim bei Köln bietet künstlerisch talentierten Menschen mit Beeinträchtigung einen Atelierplatz in den Bereichen Malerei, Plastik, Grafik, Neue- und Interdisziplinäre Medien. Seit 2020 werden hier Rahmenbedingungen für künstlerisches Arbeiten sowie Zugänge zu Kultur- und Bildungsinstitutionen geschaffen, die für die individualisierte und selbstbestimmte Professionalisierung und Anerkennung von Künstlerinnen und Künstlern mit Beeinträchtigung notwendig sind. Im ersten Teil wird das Konzept des kaethe:k Kunsthaus vorgestellt. Neben dem organisatorischen Rahmen werden die Bereiche ATELIER, BILDUNG, AGENTUR und NETZWERK erläutert. Anschließend werden in einem zweiten Teil exemplarisch Künstler*innen mit ihren Werken und bisherigen Werdegängen gezeigt. Elias von Martial wird als anwesender Künstler Einblick in seine künstlerische Arbeit und Perspektiven seiner beruflichen Entwicklung darstellen.
14.50 Uhr Pause
15.10 Uhr Opernwerkstatt am Rhein – Der Weg zur „versteckten Inklusion“
Sascha von Donat, Opernregisseur und Künstlerische Leitung Opernwerkstatt am Rhein, Köln
Vorgestellt werden verschiedene Projekte der Opernwerkstatt am Rhein mit regelmäßigen Auftritten in Deutschland, Luxemburg, der Schweiz und Österreich und die Entwicklung, die das Ensemble geleistet hat: Die allmähliche Professionalisierung der inklusiven Stücke und der Weg zur „versteckten Inklusion“. Videos geben Einblick in das Projekt „4 Neue Testamente“, bei dem die Regie an vier Regisseure mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen abgegeben wurde und das Familienstück „Der Mann mit Melone“ für Hörende und Gehörlose. Dargestellt wird, wie der Weg ins Ensemble gestaltet ist – von der Ausschreibung über die Bewerbung und das Casting – und wie die inklusiven Projekte der Opernwerkstatt am Rhein finanziert werden.
16.10 Uhr Pause
16.30 Uhr Förderung von Ausbildung und Beschäftigung sowie Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Angeboten der Eingliederungshilfe
Dr. Sigrid Gronbach, Referentin Teilhabe am Arbeitsleben, Diakonie Deutschland, Berlin
Ein kurzer Überblick zeigt auf, welche öffentlich finanzierten Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen auch in künstlerischen oder kunstvermittelnden Institutionen unterstützen. So können Arbeitgeber Ausbildungs- und Lohnkostenzuschüsse in Anspruch nehmen. Menschen mit Beeinträchtigungen haben Anspruch auf Assistenz bei Ausbildung und Arbeit und auf angepasste
Ausbildungsformate. Leistungsanbieter der Eingliederungshilfe können ihre Angebote weiterentwickeln, um die Teilhabe an inklusiver Kunst zu fördern.
17.00 Uhr Kurswechsel Kultur. Netzwerk. Richtung. Inklusion
Josefine Jochum, Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg
Theresa Frey, Projekt „Kurswechsel Kultur. Netzwerk. Richtung. Inklusion.“
Am Beispiel des Kooperationsprogramms „Kurswechsel Kultur. Netzwerk. Richtung. Inklusion“ der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Baden-Württemberg und des Zentrum für Kulturelle Teilhabe (ZfKT) wird die Rolle von Förderprogrammen erläutert, um Kulturelle Teilhabe voranzubringen.
17.30 Uhr Pause
18.00 Uhr Tanztheater Öflingen – Live Performance
Künstlerische Leitung und Choreographie: Dr. Alexandr Azarkevitch
18.30 Uhr Snack & Austausch
EUROPÄISCHES SYMPOSIUM IM DREILAND „INKLUSIVE KUNST IST STARKE KUNST!“
TAG 2 Freitag, 09. Mai 2025
9.00 Uhr Theorie und Praxis der inklusiven Künste in Polen
Dr. Barbara Popiel-Kobielska, Institut für Literatur und Neue Medien, Universität Stettin (Uniwersytet Szczeciński), Polen
Der Vortrag fasst die bisherigen Entwicklungen der inklusiven Künste in Polen zusammen und befasst sich mit folgenden Fragen: Welche Debatten werden um die Inklusivität der Künste geführt und welche konkreten praktischen Erfahrungen gibt es? Welchen Stellenwert und welche Rolle hat Inklusivität in Kunst und Bildung? Wie verändert der Kontakt mit inklusiver Kunst die soziale Sensibilität der Kunstschaffenden und des Publikums?
9.45 Uhr Die Tanz-Kompanie Tatoo, Paris, Frankreich – Das inklusive Abenteuer
Florence Meregalli, Choreographin der Tanz-Kompanie Tatoo (Compagnie Tatoo I Danse contemporaine inclusive), Paris, Frankreich
Die berühmte französische inklusive Kompanie für Zeitgenössischen Tanz Tatoo wurde 1992 in Paris gegründet. Ihre Choreographin stellt die Kompanie vor, ihre Aktivitäten, Veranstaltungen und den Schaffensprozess. Sie bietet einen Einblick in die inklusive Tanzszene Frankreichs und einen Überblick über inklusive künstlerische Praxis in Frankreich.
10.45 Uhr TRIO Festival – Das inklusive Kulturfestival im Dreiländereck
Philipp Bohner, Geschäftsführung Lebenshilfe Lörrach e.V.
Caroline Buffet, Museumspädagogik Dreiländermuseum Lörrach
TRIO verbindet uns über Grenzen hinweg. TRIO ist bunt, spielerisch und lebendig. Im Oktober 2024 war Premiere des TRIO Festivals mit Musik, Tanz, Theater und anderen Kunstformen im Dreiländereck: Deutschland, Frankreich, Schweiz. Organisator*innen stellen das Konzept vor, sprechen über die Erfahrungen mit dem Format und Perspektiven von TRIO für das Dreiländereck.
11.15 Uhr Pause
11.45 Uhr Theater HORA, Zürich, Schweiz – Ein gelebtes Manifest für inklusive Kunst
Curdin Casutt, Gesamtleitung
Fiona Schmid, Theaterpädagogik HORA-Labor
Yanna Rüger, Künstlerische Co-Leitung
Remo Beuggert, HORA-Schauspieler
Das Schweizer Theater HORA ist ein Leuchtturm der inklusiven Theaterszene und international aktiv. Das Theater HORA stellt sich mit seinen Produktionen und seiner Ästhetik, Geschichte und seiner Vision vor. Im Gespräch erfahren wir, wie der Zugang zum Ensemble gestaltet ist, welche Möglichkeiten zur Qualifizierung angeboten werden und was wichtig ist für den Produktionsprozess und den Erfolg des Theaters.
13.00 Uhr Europäische Perspektiven für eine starke inklusive Kunst
Diskussion und Verabschiedung
13.30 Uhr Snack & Austausch & Ende
Parallel zum Europäischen Symposium „Inklusive Kunst ist starke Kunst!“ zeigt das Glashaus, die Café-Galerie der Lebenshilfe Lörrach e.V., künstlerische Positionen aus dem Haus der Diakonie Wehr-Öflingen. Das Glashaus ist von Dienstag bis Samstag zwischen 9 Uhr und 17 Uhr geöffnet.
Im Anschluss an das Symposium bietet das Dreiländermuseum Lörrach eine Führung durch die inklusive Sonderausstellung „Inspiration 11: Paradies“.
TEILNAHMEGEBÜHR: 80 Euro/ ermäßigt 40 Euro bei Bezug von Grundsicherung
ANMELDUNG zur Teilnahme am Symposium bis 30.03.2025
VERANSTALTUNGSORT
Werkraum Schöpflin Franz-Ehret-Straße 7 79541 Lörrach-Brombach, Deutschland
Ein begrenztes Zimmerkontingent für das Symposium ist reserviert im STADT-Hotel Lörrach
Wir freuen uns auf Sie!
DIE ORGANISATOR*INNEN DES SYMPOSIUMS:
Dr. Alexandr Azarkevitch, Dr. Sigrid Gronbach, Jörg Markowski
KONTAKT:
Tel.: +49 7761 9288 443
E-Mail: j.markowski@hausderdiakonie.de
Internet: www.hausderdiakonie.de