Teilhabe an Kultur

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Teilhabe an Kultur

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Experteninterview

Teilhabe an Kultur

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Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Fröhlich
ehem. Universität Koblenz-Landau

Experteninterview

Teilhabe an Kultur

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Prof.in Dr. Saskia Schuppener
Universität Leipzig

Was ist Teilhabe an Kultur?

Frau Schmidt deckt mit Unterstützung einer Mitarbeiterin den Tisch. Anlässlich ihres Geburtstages hat sie Freunde und Bekannte aus der Einrichtung zum Kaffeetrinken eingeladen. Sie schneidet den Kuchen auf, faltet Servietten und stellt einen großen Strauß Feldblumen in die Mitte des Tisches.

Im Atelier der Einrichtung malt Herr Arndt weiter an seiner Serie von Bildern mit farbigen Kringeln. Ende des Monats sollen die Bilder auf einer Ausstellung im Gemeindehaus gezeigt werden.

Die Sportgruppe trifft sich zum gemeinsamen Walken und Rollen durch den Park. Frau Kovac hat ihre Walkingstöcke aus der Garderobe geholt. Sie freut sich auf die Bewegung und den Austausch mit den anderen Beschäftigten.

Kultur = das von Menschen Hervorgebrachte

Der Begriff „Kultur“ als Gegensatz zu „Natur“ umfasst das von Menschen in Theorie und Praxis Hervorgebrachte. Dazu gehören technische und künstlerische Erzeugnisse, Verhaltensmuster des Zusammenlebens, Wertvorstellungen und Normen sowie philosophische und religiöse Bezüge einer Gemeinschaft [1].

Teilhabe an Kultur verweist auf Partizipation(smöglichkeiten) in den verschiedenen Lebens- und Handlungsvollzügen in der Gesellschaft [2].

Breites Verständnis von kultureller Teilhabe

In einem engeren Verständnis wird dabei oft auf die ästhetisch-künstlerische Praxis fokussiert, also z. B. die Teilhabe an Musik, Kunst und Literatur. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Qualitätsoffensive Förderbereich“ wird ein breites Verständnis kultureller Teilhabe favorisiert, das die Teilhabe an unterschiedlichen kulturellen Handlungsfeldern berücksichtigt:

Breites Verständnis von Kultur ©

Dies wird auch in den eingangs aufgeführten Fallbeispielen deutlich, indem das Feiern von Festen ebenso eine Teilhabe an Kultur verdeutlicht wie das bildnerische Gestalten oder Sport.

Informelle und formelle Teilhabe

Teilhabe an Kultur kann sowohl informell als auch formell realisiert werden. Eine informelle Teilhabe bezieht sich auf die ritualisierte kulturelle Praxis in den einzelnen Lebensumfeldern. Diese wird z. B. in der Gestaltung von Essenssituationen, der Einbettung von Musik in den Alltag oder der Art und Weise, wie Fest‑ und Feiertage gestaltet werden, deutlich. Informelle Begegnungen mit Kunst und Kultur haben eine hohe Bedeutung für den Einzelnen, denn oft wird das, was einen berührt und sinnlich anspricht, zufällig entdeckt [3].

Formell kann Teilhabe an Kultur durch geplante Angebote realisiert bzw. gesteigert werden. Eine Abgrenzung von Kultur- und Arbeitsangeboten ist dabei nicht immer trennscharf. So kann z. B. das Bedrucken von Papier zum einen im Rahmen eines kulturellen Angebotes durchgeführt werden und dabei ein besonderes Augenmerk auf dem kreativen Gestalten mit verschiedenen Stempeln und Farben liegen. Zum anderen kann der Papierdruck auch Teil eines Arbeitsprozesses sein, um Karten oder Geschenkpapier für den späteren Verkauf herzustellen. Im Gegensatz zur Arbeit entziehen sich kulturelle Angebote jedoch einer gesellschaftlichen Verwertungslogik. Sie legen den Schwerpunkt auf die Entwicklung und Entfaltung der einzelnen Person und ihrer Teilhabe an kultureller Praxis. Es stehen dabei vorrangig persönlichkeitsbildende Prozesse im Mittelpunkt und weniger die Herstellung von Produkten wie bei Arbeitsprozessen.

Hinsichtlich der Prozesse, die kulturelle Teilhabe ermöglichen, kann zwischen aktiven, rezeptiven und reflexiven Prozessen [4] unterschieden werden:

Drei Tafeln mit den Überschriften "aktive Prozesse", "rezeptive Prozesse" und "reflexive Prozesse" zeigen ein Festivalpublikum bei der Teilnahme an der Kultur,

Prozesse der Teilhabe an Kultur © © ©

Aktive, rezeptive und reflexive Prozesse

Aktive Prozesse beziehen sich auf Möglichkeiten der handelnden, selbsttätigen Auseinandersetzung in den verschiedenen kulturellen Bereichen (z. B. Theater spielen, Sport treiben, zur Wahl gehen). Rezeptive Prozesse umfassen das Erfahren, Genießen und Erleben kultureller Praxis (z. B. das Hören von Musik, das Zuschauen bei Sportveranstaltungen). Momente reflexiver Auseinandersetzung beinhalten den Austausch über (die Wirkung von) Kunst und Kultur (z. B. das Besprechen gestalterischer Arbeiten in einer Ausstellung). Reflexive Prozesse bieten die Chance, einen eigenen Geschmack und Vorlieben bewusst auszubilden.

Alle Prozesse berücksichtigen

In der Praxis sind diese Prozesse nicht klar voneinander trennbar. Es ist jedoch sinnvoll, sich bei der Planung von kulturellen Angeboten diese drei Prozesse immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. So kann der Schwerpunkt auf eine bestimmte Aktivität gelegt werden, ohne die anderen Prozesse aus dem Blick zu verlieren.

  • Teilhabe an Kultur verweist auf Partizipation(smöglichkeiten) in den verschiedenen Lebens- und Handlungsvollzügen in der Gesellschaft.
  • Teilhabe an Kultur kann informell durch den kulturell geprägten Alltag und formell im Rahmen von spezifischen Angeboten realisiert werden.
  • Aktive, rezeptive und reflexive Prozesse bestimmen die Auseinandersetzung mit Kultur.

Was bedeutet „Teilhabe an Kultur“ für Menschen mit schwerer Behinderung?

Begrenzungen erschweren kulturelle Teilhabe

Prägend für die kulturellen Erfahrungen und Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit schwerer Behinderung sind vor allem die Institutionen, in denen sie den Großteil ihres Alltags verbringen. Dabei können inhaltliche, personale und räumliche Begrenzungen eine vielfältige kulturelle Teilhabe erschweren.

„Kulturelle Sonderwelten“

Gerade im Kontext „schwere Behinderung“ besteht außerdem die Gefahr, dass sich in den jeweiligen Einrichtungen „‚kulturelle Sonderwelten‘“ [5] entwickeln, die sich deutlich von der Kultur Gleichaltriger außerhalb der Einrichtung unterscheiden. Diese ‚Sonderwelt‘ kann sich z. B. in einer eher kindgemäßen Gestaltung von Räumen und Alltagssituationen, spezifischen Förderangeboten (z. B. Snoezelen) oder der eingeschränkten Auswahl an kulturellen Angeboten zeigen.

Unterschiede zwischen therapeutischen und kulturellen Angeboten

Insbesondere der musisch-ästhetische Bereich wird oft auch zu therapeutischen Zwecken genutzt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sich Therapien und Angebote zur kulturellen Teilhabe in ihren jeweiligen Zielsetzungen unterscheiden: Therapeutische Maßnahmen wie Kunst- und Musiktherapie dienen vor allem der individuellen Förderung und Kompensation. Demgegenüber sind Angebote zur kulturellen Teilhabe auf die Persönlichkeitsentfaltung, eine vielfältige Weltaneignung und das Erleben von sozialen Beziehungen ausgerichtet.

Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus?

„Denn Bildung ist nichts anderes als Kultur nach der Seite ihrer subjektiven Zueignung.“ (T. W. Adorno)

Kulturelle Teilhabe aktiviert Bildungsprozesse

Bildung und Kultur können als zwei Seiten einer Medaille verstanden werden [6].  Während Bildung sich auf den individuellen Prozess, die subjektive Seite der Weltaneignung bezieht, kann Kultur als ‚objektive‘ Seite von Bildung, dessen äußere Gestalt(werdung) verstanden werden. Bildung und Kultur bedingen sich somit wechselseitig: Durch kulturelle Teilhabe können Bildungsprozesse in Gang kommen und Bildungsprozesse sind wiederum die Bedingung für eine gelingende, aktive Teilhabe an Kultur [7]. Damit wird das zentrale Potenzial von kulturellen Angeboten benannt: Sie können der persönlichen Entwicklung dienen und eine vielfältige Welterschließung unterstützen.

Kulturschaffende

Darüber hinaus bieten kulturelle Angebote an Arbeits- und Bildungsorten die Möglichkeit, dass sich Erwachsene mit schwerer Behinderung verstärkt als Kulturschaffende erleben. Durch die Präsentation ihrer künstlerisch-kulturellen Arbeiten und Aktivitäten können sie Wertschätzung und Anerkennung auch durch eine breitere Öffentlichkeit erfahren. Erste Beispiele hierfür sind Theateraufführungen, öffentliche Lesungen oder Kunstausstellungen (z. B. von dem Klabauter Theater Hamburg, dem Kunstatelier des Kulturparks Rappertshofen oder der Macherei in Berlin).

Problemfelder und Herausforderungen

Hinsichtlich der kulturellen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen bestimmt Braun fünf zentrale Problemfelder bzw. Herausforderungen: die Zugänglichkeit von Kultureinrichtungen, die eingeschränkte Auswahl und oft geringe Altersadäquatheit der Angebote, die fehlende methodische Vielfalt bei deren Gestaltung sowie das hohe Professionalisierungsdefizit von Mitarbeiter_innen der verschiedenen (Kultur-)Institutionen [8].

Spezifische Bedarfe kaum beachtet

Die Zugänglichkeit zu Kultureinrichtungen betrifft zum einen ganz konkret die Barrierefreiheit der Gebäude und zum anderen adäquate Möglichkeiten zur Teilnahme an deren Angeboten. Gerade Personen mit schwerer Behinderung werden diesbezüglich oft noch Grenzen gesetzt, da die Institutionen auf die spezifischen Bedarfe nur unzureichend vorbereitet sind oder noch zu wenig Toleranz gegenüber anderen Verhaltensweisen z. B. beim Hören eines Konzertes besteht [9].

Vielfältige kulturelle Themen zugänglich machen

Bezüglich der methodischen Umsetzung von kulturellen Angeboten ist zu beachten, dass auch basale Aneignungswege und insbesondere vielfältige Wahrnehmungsmöglichkeiten einbezogen werden. Dabei besteht im kulturellen Bereich eine besondere Herausforderung darin, für Menschen mit schwerer Behinderung auch abstrakte kulturelle Themen und gesellschaftliche Handlungsfelder wie Geschichte oder Politik zugänglich zu gestalten. Hierfür kann es hilfreich sein, an persönlichen Erfahrungen anzuknüpfen (z. B. die eigene Lebensgeschichte zu thematisieren oder Formen der Mitbestimmung im konkreten Umfeld zu realisieren).

Was ist notwendig, damit Menschen mit schwerer Behinderung an kulturellen Angeboten partizipieren können?

Arbeitsbegleitende Angebote

  • Angebote mit dem Ziel einer umfassenden kulturellen Teilhabe sind nicht nur der Freizeit bzw. dem Aufgabenspektrum des Wohnbereichs zuzuordnen, sondern spielen auch an Arbeits- und Bildungsorten für Menschen mit schwerer Behinderung eine tragende Rolle. Sie können in Form von arbeitsbegleitenden Angeboten der Erwachsenenbildung (ähnlich den Kursen in der WfbM) realisiert werden oder einen eigenen Schwerpunkt der Einrichtung bilden.

Vielfalt und Variantenreichtum

  • Kunst und Kultur bewirken ganz besondere Erlebnisse von Genuss, Schönheit und Glück, die essentiell zu einem „guten Leben“ dazugehören. Dafür ist es notwendig, Situationen zu gestalten, die das Wahrnehmen und Denken anregen und ästhetische Erfahrungen ermöglichen. Es ist eine Vielfalt von Angeboten zu gewährleisten sowohl bezogen auf die unterschiedlichen kulturellen Bereiche als auch in den einzelnen Bereichen.

Gemeinschaftserlebnis und Kommunikation

  • Kulturangebote ermöglichen und fördern intensive und nachhaltige Gemeinschafts- und Gruppenerfahrungen, z. B. beim Spiel in einer Musikband oder der regelmäßigen Teilnahme an einer Sportgruppe. Soziale Eingebundenheit und Wertschätzung zu unterstützen ist auch ein zentrales Ziel von kulturellen Angeboten an Arbeits- und Bildungsorten.

Mitbestimmung

  • Insbesondere Angebote zur kulturellen Teilhabe richten sich an der Frage aus, welche Vorlieben, Interessen und Neigungen die Teilnehmer_innen mitbringen und ausprägen wollen. Die (Förderung der) Mitbestimmung sollte nicht allein auf die Wahl des Angebots beschränkt sein, sondern dieses auch immanent kennzeichnen. Die partizipative Auseinandersetzung bezieht sich außerdem darauf, Möglichkeiten der künstlerischen Mitgestaltung sowohl in Institutionen als auch im öffentlichen Raum zu finden und zu nutzen. Dadurch können Menschen mit schwerer Behinderung auch stärker als Kulturschaffende in Erscheinung treten und öffentlich wahrgenommen werden.

Ästhetische bzw. kulturelle Bildung

  • „Das Wahrnehmen wahrnehmen, um sich dazu in ein Verhältnis zu setzen“ [10], wird als Kernelement ästhetischer Bildung beschrieben. Neben der Möglichkeit, verschiedene kulturelle Bereiche kennenzulernen und kulturelle Praktiken auszuprobieren bzw. zu rezipieren, ist es dafür notwendig, immer wieder das bewusste Wahrnehmen zu akzentuieren und sich darüber auszutauschen.

Raum für kulturelle Teilhabe

  • Um zu verhindern, dass Erwachsene mit schwerer Behinderung in ‚kulturellen Sonderwelten‘ leben, ist es notwendig, dass (Frei-)Räume für eine umfassende kulturelle Teilhabe geschaffen werden. Dies bedeutet, dass zum einen Räume innerhalb der Einrichtung so eingerichtet werden, dass sie kulturelle Aktivitäten und ästhetische Erfahrungen unterstützen. Zum anderen spielen auch Räume und kulturelle Institutionen außerhalb des Arbeits- und Bildungsortes eine entscheidende Rolle, damit eine umfassende kulturelle Teilhabe möglich wird. Kooperationen mit unterschiedlichen Kultureinrichtungen (z. B. Bibliothek, Musikschule, Theater, Sportverein oder Museum) sind dafür von besonderer Relevanz.

Kritische Reflexion

  • Darüber hinaus fordert die Gestaltung kultureller Angebote eine kritische Reflexion des professionellen Handelns der Mitarbeiter_innen heraus. Denn der spezifische Anspruch an Mitbestimmung und Freiheit bei kulturellen Aktivitäten benötigt eine aufmerksame Haltung gegenüber den Themen und Vorlieben, die die Beschäftigten mitbringen und vertiefen wollen.
    Teilhabe an Kultur bedeutet in diesem Sinne Kultur für, von und mit allen zu realisieren.

Quellen

[1] vgl. Ermert 2009, o. S. [2] vgl. ebd. [3] vgl. Liessmann in Benzer 2016, S. 82 [4] vgl. Fuchs 2008 [5] Riegert & Musenberg 2018, S. 96 [6] vgl. Adorno 1959/2006, S. 9 [7] vgl. Riegert & Musenberg 2018, S. 97 [8] vgl. Braun 2013, o. S. [9] vgl. Müller 2019, o. S. [10] Mecheril in Benzer 2016, S. 86

Literatur

Adorno, T. W. [1959] (2006): Theorie der Halbbildung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Benzer, S. (2016) (Hg.): Kultur für alle. Gespräche über Verteilungsgerechtigkeit und Demokratie in Kunst und Kultur. Wien: Folio.

Braun, E. (2012): Kulturelle Bildung für Menschen mit Behinderung. [Zugriff am 03.01.2023]

Ermert, K. (2009): Was ist kulturelle Bildung? [Zugriff am 03.01.2023]

Fuchs, M. (2008): Kultur – Teilhabe – Bildung. Reflexionen und Impulse aus 20 Jahren. München: kopaed.

Müller, B. (2019): Jauchzen verboten. Konzertbesuch mit Behinderung. [Zugriff am 03.01.2023]

Riegert, J. & Musenberg, O. (2018): Kulturelle Teilhabe von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung. In: Lamers, W. (Hg.) (unter Mitarbeit von Tina Molnár): Teilhabe von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung an Alltag | Arbeit | Kultur. Oberhausen: Athena, S. 95–108.

siehe auch

 

IMPULSFRAGEN & REFLEXIONSÜBUNGEN

  • Was wissen Sie über Besonderheiten der Wahrnehmung und Bewegung der Beschäftigten?
  • Welche Möglichkeiten haben die Beschäftigten unterschiedliche Positionen einzunehmen?
  • Wie werden Bewegungen und Bewegungsmuster der Beschäftigten aufgegriffen und Lust auf neue Bewegungen bei den Beschäftigten geweckt?
  • Inwiefern sind die Räume so gestaltet, dass die Beschäftigten selbstständig Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen machen können?
  • Welche Institutionen in der Umgebung sind barrierearm und können mit den Beschäftigten besucht werden? (z. B: Supermärkte, Museen, …)

Schauen Sie sich die in der Abbildung aufgeführten kulturellen Bereiche bzw. Felder an. Welche Bereiche eignen sich Ihrer Meinung nach besonders gut zur Gestaltung von Angeboten an Arbeits‑ und Bildungsorten, welche auf den ersten Blick eher weniger? Tauschen Sie sich über Ihre Einschätzungen aus! Was sind Gründe für Ihre Bewertung?

Einrichtungen für Menschen mit schwerer Behinderung sehen sich der Kritik ausgesetzt kulturelle ‚Sonderwelten‘ zu etablieren. Dies kann sich z.B. in einer eher entwicklungs‑ als altersangemessenen Gestaltung von Räumen, Festen oder kulturellen Angeboten zeigen. Sehen Sie diese Tendenzen auch in Ihrer Einrichtung? Wie könnte dem entgegengewirkt werden?

Wenn Sie in Ihrem Arbeitsalltag einen Konzert‑ oder Theaterbesuch mit ihrer Gruppe bzw. einzelnen Beschäftigten planen: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit das für alle Teilnehmer_innen ein positives Erlebnis werden kann? Was hat sich bewährt? Auf welche Barrieren stoßen Sie?

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(weiterführende) MATERIALIEN

Aßmann, M; Hoffmann, C.; Theunissen, G. (2000): „Von den Stärken zum Empowerment -Theaterarbeit mit ehemals hospitalisierten geistig schwer behinderten Menschen“. In: Tilly, M.; Pankhofer, S. (Hg.): Empowerment konkret. Handlungsentwürfe und Reflexionen aus der psychosozialen Praxis. Dimensionen sozialer Arbeit und der Pflege. Band 4. Stuttgart: Lucius und Lucius, S. 111-118.
Bertrand, A.; Stratmann, E. (2002): Basales Theater im Unterricht. Schüler mit schweren Behinderungen stehen im Rampenlicht. Dortmund: Verlag modernes Lernen.
Brockhorst, H.; Reinwand-Weiss, V.; Zacharias, W. ( Hg.) (2012): Handbuch Kulturelle Bildung. München: kopaed.
Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (Hg.) (1999): EigenSinn/ Eigenart. Kulturarbeit von und mit Menschen mit Behinderung. Remscheid: Schriftenreihe der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung.
Fuchs, M. (2008): Kulturelle Bildung. Grundlagen – Praxis – Politik. München: kopaed.
Lamers, W. (Hg.) (2018): Teilhabe von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung an Alltag | Arbeit | Kultur. Impulse: Schwere und mehrfache Behinderung. Oberhausen: Athena.
Lelgemann, G. (2007): Begegnungen sind lebendig. Basales Theater -Ein experimentierfreudiges, ganzheitliches und erlebnisorientiertes Gruppenangebot mit Schülerinnen und Schülern mit schweren Mehrfachbehinderungen. In: Lernen konkret 26 (1), S. 30-32.
Manecke, A. (1997): Basales Theater – Ein Beitrag schwerstbehinderter Menschen. In: Reuter, W.; Theis, G. (Hg.): Spielräume, Spaßräume, Lernräume. Theaterpädagogische Anregungen -nicht nur für SonderpädagogInnen. Dortmund: Verlag modernes Lernen, S. 315-333.
Maul, B.; Röhlke, C. (2017): Museum und Inklusion. Kreative Wege zur kulturellen Teilhabe. Bielefeld: transcript.
Meyer, H. (2010): Komponisten mit schwerer Behinderung: Fallgeschichten aus der Musiktherapie. Freiburg: Lambertus.
Meyer, Hj. (2016): Musikbasierte Kommunikation für Menschen mit schwerer Behinderung. Das Konzept. 2. Auflage. Karlsruhe: Von-Loeper-Literaturverlag (Kommunikation in der Sonderpädagogik).
Meyer, Hj.; Zentel, P.; Sansour, T. (Hg.) (2016): Musik und schwere Behinderung. Karlsruhe: Loeper.
Reuter, G.; Theis, G. (Hg.) (1997): Spielräume, Spaßräume, Lernräume. Theaterpädagogische Anregungen – nicht nur für SonderpädagogInnen. Dortmund: modernes lernen.
Schuppener, S. (2005): Selbstkonzept und Kreativität von Menschen mit geistiger Behinderung, Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Schuppener, S.; Schlichting, H. (2016): Identität und Kreativität von Menschen mit Komplexer Behinderung. In N. Maier-Michalitsch/ G. Grunick (Hg.): Aktivität und Kreativität bei Menschen mit Komplexer Behinderung. Düsseldorf: verlag selbstbestimmtes leben, 18-32.
Theunissen, G. (1994): Ästhetische Erziehung als basale Pädagogik. Anregungen zur Arbeit mit geistig behinderten Menschen. In: Zur Orientierung (4), S. 4-9.
Theunissen, G. (Hg.) (1997): Kunst, ästhetische Praxis und geistige Behinderung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Theunissen, G.; Großwendt, U. (Hg.) (2006): Kreativität von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen: Grundlagen, Ästhetische Praxis, Theaterarbeit, Kunst- und Musiktherapie. Klinkhardt.